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Autofahrer aufgepasst

Frösche & Co. wieder unterwegs

Wir erleben erneut einen ungewöhnlich starken Wechsel zwischen kalten Nächten und sonnigen, warmen Tagen. Auch für Frösche & Co. ist diese außergewöhnliche Situation nicht einfach zu ertragen. Die ersten wärmeren Tage lösen nicht nur bei uns Frühlingsgefühle aus, sondern auch bei Fröschen, Kröten, Molchen sowie Unken und locken diese aus ihren Winterquartieren. Nachdem sie den Winter im Wald oder im Garten in frostsicheren Verstecken zugebracht haben, ziehen Amphibien nun wieder zu ihren Geburtsgewässern um sich fortzupflanzen. Während dieser s.g. Laichwanderungen sind Amphibien insbesondere von den Auswirkungen des Straßenverkehrs betroffen. Speziell der Autoverkehr macht unseren Amphibien jetzt das Überleben schwer, da die Amphibien auf ihrer Wanderung die Straßen überqueren müssen. Das Straßennetz, aber auch andere trennende Bauwerke spielen hier eine wesentliche und störende Rolle, weil dadurch Lebensräume zerschnitten werden. Die Erdkröte zum Beispiel benötigt etwa 10-20 Minuten, um eine 15 m breite Straße zu überqueren. Frösche sind zusätzlich gefährdet, weil sie nicht fliehen, sondern im Scheinwerferlicht verharren. Untersuchungen haben ergeben, dass bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos pro Stunde bereits 90% der wandernden Erdkröten überfahren werden. Da teilweise diese Tiere auf ihrer Wanderung zum Laichgewässer bis zu 2 km zurücklegen können, stellt dies eine große Gefahr dar.

Im Stadtgebiet von Dessau-Roßlau werden bis zum 13.03.2022 zwei Abschnitte entlang der Burgkühnauer Allee und entlang der Landstraße hinter Sollnitz auf einer Gesamtlänge von ca. 1.400 m mit temporären Amphibienschutzeinrichtungen ausgestattet. Die Mitarbeiterschaft der Naturschutzbehörde und des Förder- und Landschaftspflegeverein Biosphärenreservat "Mittelelbe" e.V. (FÖLV) stellten hier Fangzäune und Warnschilder auf und tragen Kröten täglich über die Straße, um dem Amphibientod an unseren Straßen zu verhindern. Zusätzlich wird durch ehrenamtliche Helfer am Luisium dafür gesorgt, dass die trennende Wirkung von Hochwasserschutzanlagen überwunden werden kann.

Der Beginn der Wanderung wird durch die innere Uhr der Tiere sowie die Außentemperatur gesteuert und beginnt in der Regel, wenn die Nachtemperaturen 5°C überschreiten. Regen verstärkt die Wanderbereitschaft. Hauptwanderzeit ist März- April. Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren daher viele Amphibien an ihr Geburtsgewässer zurück. So passiert es, dass alljährlich unzählige Tiere überfahren werden, wo alte Amphibienwanderwege auf neue Straßen treffen. Besonders gefährdete Abschnitte werden mit Krötenzäunen - möglichst frühzeitig - gesichert. Während der Wanderzeit, insbesondere in den Morgenstunden werden diese Schutzzäune kontrolliert, um die Tiere, die so von der Straße ferngehalten werden, über die Straße tragen zu können. Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um Rücksicht, einmal natürlich für die Amphibien. Andererseits auch für die fleißige Helferschaft, die meist in der Dämmerung an den Verkehrsanlagen unterwegs ist.

Foto: Teichmolch Weibchen (rechts) und Männchen (links)
(Naturschutzbehörde Dessau-Roßlau)

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