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Evaluation

Von 2005 bis 2008 wurde durch den IBA-Lenkungsausschuss eine Evaluation in den teilnehmenden Städten durchgeführt. Sie diente der Überprüfung der Arbeitsrichtung und Festlegung von Schritten für das kommende Jahr, um im Präsentationsjahr 2010 einer interessierten Öffentlichkeit den Stadtumbauprozess deutlich machen zu können.

Evaluation 2008

Evaluation 2008

Die Evaluation 2008 fand am 30. September in Dessau im Sport- und Kurshaus "Kurt Elster" statt.

Aus dem Beschluss des Lenkungsausschusses vom 04. Dezember 2008

Die Stadt Dessau hat im vergangenen Jahr intensiv und erfolgreich an der Umsetzung des IBA-Themas „Urbane Kerne – Landschaftliche Zonen“ gearbeitet. Die dargestellten Projekte der Stadt Dessau werden bestätigt und fortgeführt. Der Entwicklungsstand der einzelnen Projekte ist positiv zu bewerten, die Fortschritte sind erkennbar. Der Umsetzung des dualen Konzepts „Urbane Kerne – Landschaftliche Zonen“ der Stadt Dessau liegt ein integrierter Ansatz zugrunde, der neben baulich-räumlichen Planungen auch die sozial-kulturellen Aspekte aufnimmt, die auf städtischer Ebene ressortübergreifend bearbeitet werden. Diese ganzheitliche Strategie der Stadt für den Stadtumbau ist die Grundlage für eine Übertragbarkeit des Konzepts auf andere Städte. Die Methodik und Verfahrensweise ist deshalb in ihrem Gesamtzusammenhang aufzubereiten und der Öffentlichkeit zu vermitteln. Der radikale Ansatz der Stadt Dessau, städtischen Raum in ausgesuchten Bereichen gezielt in Landschaft zu überführen, hat das Potenzial, nationale und internationale Aufmerksamkeit zu erlangen.

Im Rahmen des Bausteins „Landschaftliche Zonen“ ist ein Pflegewerk zu erarbeiten, mit dessen Hilfe das Konzept der Öffentlichkeit gezielt vermittelt werden kann.

Die begonnenen Maßnahmen zu Stärkung der urbanen Kerne werden weitergeführt. Darüber hinaus sind ansässige Institutionen einzubinden und deren Potenzial für eine weitere Stabilisierung der urbanen Kerne auszuloten. In Ergänzung zur Beschlussempfehlung aus dem Evaluierungsgespräch ist dabei der Frage der Sicherung zukunftsfähiger Versorgungsstrukturen besonders Rechnung zu tragen.

Das Präsentationskonzept für das Jahr 2010 wird in enger Kooperation mit dem IBA-Büro weiter präzisiert.

Evaluation 2007

Evaluation 2007

Die Evaluation 2007 fand am 30. Oktober in Dessau im BBFZ Bürger-, Bildungs- und Freizeitzentrum in der Erdmannsdorffstraße statt (Europaraum).

Aus dem Bericht vom 2. November 2007 zum Evaluationsgespräch am 30. Oktober 2007

Der Arbeitsstand in dem IBA-Thema der Stadt Dessau-Roßlau ist beachtlich und zufrieden stellend. Mit dem Flächenmanagement, dem Entwicklungskonzept für die landschaftlichen Zonen und der Beteiligung der Bürger am Stadtumbauprozess gewinnt das Projekt zunehmend an internationaler Relevanz. Die Stärkung und Verdichtung der urbanen Kerne wird durch die Bündelung der Investitionen erreicht. Diese Maßnahmen fördern die Lebensqualität in der Gesamtstadt. In Dessau-Roßlau hat sich eine neue Baukultur entwickelt, die auch in anderen Städten Beachtung findet. Aus dem Experimentierfeld zu den Pflege- und Unterhaltungskosten des Landschaftszuges können Expertisen für einen internationalen Diskurs gewonnen werden. Die Themen Stadtumbau und Schrumpfung können mit Hilfe der eingesetzten Kommunikationsmaßnahmen in den landschaftlichen Zonen von Bürgern und Gästen der Stadt wahrgenommen werden.

Landschaftliche Zonen

Das Projekt wurde in den Jahren 2001/2002 mit dem radikalen Gedanken gestartet, gestaltete Landschaft in die Stadt zu integrieren. Durch „flächenhaften Rückbau“ sollen die überformten Stadtlandschaften sichtbar gemacht werden. Diese Flächen sollen sich in ihrer Gestaltung von den städtischen Freiflächen unterscheiden. Die Stadt Dessau-Roßlau verfügt bereits über einen hohen Anteil städtischer Grünflächen, die sich jedoch selten in einem zufrieden stellenden Zustand befinden. In einer zusammenhängenden landschaftlichen Zone sollen qualitativ hochwertige Flächen entstehen, die mit einem geringen Budget gestaltet und unterhalten werden können.
Insbesondere die Ränder der urbanen Kerne, die an die landschaftlichen Zonen grenzen, können für die lmmobilienwirtschaft in Zukunft interessant werden. Durch die unmittelbare Nähe zu weiträumigen, gestalteten Freiflächen können sich hier qualitative hochwertige Wohnlagen entwickeln. Daher kann für die Zeit nach 2010 ein Immobilienmanagement notwendig werden. Vor diesem Hintergrund sollte das Modell des Plattenbaukastens näher an die landschaftliche Zone herangeholt werden.

Der Rote Faden

Das Kommunikationskonzept und die Form der Präsentation sind sehr anschaulich. Rote Fahnen dienen als Informationsträger und führen durch die landschaftliche Zone. Das ursprüngliche Konzept sah ein einheitliches rotes Band als Wegesystem vor. Aus Kostengründen wird vorerst auf das rote Band verzichtet, mit der Option, später bestehende Beläge zu integrieren. Bis dahin vermitteln die roten Fahnen den Zusammenhang der Flächen. Bis 2010 sollen erste Teilstücke des Weges fertig gestellt sein.

Marketingkonzept

Die Entwicklung einer Marketingstrategie für die Präsentation der IBA-Projekte ist von besonderer Bedeutung. Bei der Internationalen Bauausstellung 2010 sollen sowohl die neuesten Entwicklungen gezeigt werden als auch der Transformationsprozess, den die Stadt Dessau-Roßlau und das Land Sachsen-Anhalt erfahren haben. Die spezifische Form der Ausstellung wird in das Gesamtkonzept der IBA-Präsentation für das Jahr 2010 integriert. Künftig sollte In Dessau bei der Kommunikation noch stärker darauf herausgestellt werden, dass es sich bei den vorgestellten Stadtumbauprojekten um IBA-Projekte handelt.

„Interkultureller Generationenpark“

Die Stadt bestärkt ihre Anfrage, den Stadtpark als IBA-Projekt aufzunehmen.

 

Zielvereinbarungen für 2008

(Empfehlungen aus dem Evaluationsgespräch)

Das lBA-Thema der Stadt Dessau-Roßlau findet Zustimmung und wird gewürdigt. Die Maßnahmen und Projekte der Stadt werden bestätigt.

Kolloquium Marketingstrategie

Zu Beginn des Jahres 2008 (Februar/März) wird von dem IBA-Büro ein Kolloquium organisiert, in dem die Öffentlichkeitsarbeit und Marketingmaßnahmen für die Präsentation 2010 und deren Einbindung in die Gesamtstrategie des Landes Sachsen-Anhalt diskutiert werden. Das lBA-Label wird als Marke definiert, die sich eindeutig in der Beschilderung vor Ort und im Präsentionslayout wieder findet. Die Präsentation der Stadt Dessau-Roßlau für das Land Sachsen-Anhalt soll höchsten Qualitätsansprüchen genügen.
Bis zum Herbst 2008 werden Präsentationskonzepte und Routen erarbeitet, die im Rahmen der Internationalen Tourismus Börse Berlin präsentiert werden.

Methodisches Vorgehen

Die Planungstheorie, der Planungsansatz und die Ergebnisse des Forschungsprojektes der Hochschule Anhalt werden dokumentiert und systematisch aufbereitet. 2008 wird eine Selbstevaluation zu den Urbanen Kernen durchgeführt, in der die Vorhaben analysiert, dokumentiert und bewertet werden. Im Ergebnis werden die Strategien geschärft und die Projekte qualifiziert Es wird nach Lösungen gesucht, wie der Stadtpark in die IBA-Projekte eingebunden werden kann.

Evaluation 2006

Evaluation 2006

Die Evaluation 2006 fand am 04. Oktober in Dessau im alten Wasserturm statt (Vortragsraum des Landeshauptarchivs).

Beschluss des IBA-Lenkungsausschusses vom 13. Dezember 2006

„Der Beitrag der Stadt Dessau zur IBA Stadtumbau 2010 gewinnt seine Relevanz durch den radikalen Umbau der Stadtstruktur, dem ein völlig neues baulich-räumliches Modell der Stadt zugrunde liegt. Der konzentrierte Rückbau wird für die Schaffung und Profilierung großräumiger Stadtfolgelandschaften und starker urbaner Kerne genutzt (Verinselung der Stadt). Das Experiment der neuen landschaftlichen Zonen besteht in Strategien minimalistischer Gestaltung, die neue Trägerschaften sowie neue Pflegekonzepte und damit eine neue Ästhetik der urbanen Landschaft erproben. Das Experiment der urbanen Kerne besteht in Strategien der Verdichtung durch punktuelle bauliche Ergänzungen, Stärkung sozialer Netze und in einer baulichen Qualifizierung und sozial-kulturellen Stärkung von Identitäten der einzelnen Kerne. In diesem Zusammenhang ist der Umgang mit den Meisterhäusern einer besonderen Priorität zuzuordnen.
Die Dessauer Planungswerkstatt arbeitet Institutionen und Ressort übergreifend als Klammer zwischen Politik, Verwaltung, externen Fachleuten und Bürgern an der Entwicklung und Realisierung der Planung. Sie stärkt die Identifikation mit dem Stadtumbau sowie seine zivilgesellschaftliche Basis und Trägerschaft. Sie ist damit Werkzeug eines problem- und zeitgemäßen Planungsmanagements.

Der Lenkungsausschuss gibt hinsichtlich der ersten konkreten Umsetzungen vor Ort jedoch zu bedenken, dass im Puzzle von Einzelmaßnahmen derzeit ein zukünftiges stimmiges Gesamtbild und die entsprechende, nachhaltige (und stark durch zivilgesellschaftliches Engagement bestimmte) Umsetzungsstrategie nicht erkennbar sind. Er legt Wert auf eine innovative Qualität der Gestaltung der hier entwickelten Projekte, die sich von gängigen Bildern der Freiraumgestaltung (z.B. Praxis der kapitalintensiven Landes- oder Bundesgartenschauen) unterscheiden und in diesem Sinne international als beispielhaft und beispielgebend vorzeigbar sein müssen."

Zielvereinbarungen für 2007

Der Evaluationsbericht beschreibt auch Zielvereinbarungen, aus der sich sich folgende Aufgaben für das Jahr 2007 ableiten lassen:

  • Die Arbeit der Planungswerkstatt soll einer Selbstevaluierung unterzogen werden.
    Die gewonnenen Erkenntnisse sind für den Erfahrungsaustausch mit anderen IBA-Städten zu dokumentieren.
  • Im Bereich der Urbanen Kerne sollen Schlüsselprojekte für die Stabilisierung der Innenstadt bestimmt werden. Die baulichen Eingriffe müssen eine qualitätvolle und international relevante Gestaltung erreichen.
  • Bei der Gestaltung des Landschaftszuges ist besonders darauf zu achten, dass im Puzzle der Einzelmaßnahmen ein stimmiges Gesamtbild erkennbar wird. Wichtig sind die andere Ästhetik der neuen Stadtfolgelandschaft und die Beachtung angemessener Herstellungs- und Pflegekosten.
  • Dem Umgang mit den Meisterhäusern ist besondere Priorität zuzuordnen.

Evaluation 2005

Evaluation 2005

Die Evaluation 2005 fand am 15. September 2005 im Rathaus Dessau statt (Zimmer 270).

Beschluss des IBA-Lenkungsausschusses vom 16. November 2005

Das IBA-Thema der Stadt Dessau soll fortgeführt werden. Um die bereits laufenden Prozesse des Stadtumbaus nachvollziehbar zu machen, wird die Installation von „Sehhilfen“ besondere Bedeutung haben. Der Lenkungsausschuss unterstützt die übergeordnete Aufgabe, die notwendige Thematik der Bodenrichtwerte im Zuge des Stadtumbaus unter Einbeziehung des MI voran zu bringen. In der weiteren Ausgestaltung des Themas sollen die Zielvereinbarungen ebenso wie die Hinweise des Berichterstatters zugrunde gelegt werden, insbesondere zur verfeinerten Abschätzung des Finanzrahmens mit möglichen Varianten.

Zielvereinbarung 2005/2006

Die nächsten Schritte zur Umsetzung des IBA-Themas in Dessau

Die Relevanz des Dessauer IBA-Themas wurde von den Teilnehmern des Evaluationsgesprächs erneut unterstrichen. Das Thema verfügt über das Potenzial, eine Vorbildfunktion für den europäischen Raum einzunehmen. Es muss allerdings im kommenden Projektjahr stärker darauf geachtet werden, dass der Fokus nicht zu sehr auf die Grünbereiche gelegt und damit der Ansatz der Stärkung der urbanen Kerne geschwächt wird.

Es werden folgende Zielvereinbarungen festgehalten:

Die IBA Stadt Dessau formuliert in ihrer im Evaluationsgespräch ausgereichten Broschüre für das Jahr 2006 folgende Ziele:

  • Weiterführung der interdisziplinären Arbeit der Planungswerkstatt und Fortführung des Gender-Prozesses; Weiterführung der Akteurs- und Patenbeteiligung,
  • Konzentration des Rückbaus in der Stadtfolgelandschaft, damit Schaffung eines Freiflächenpotenzials für die LAGA 2010 (Ostgrünzug –Kreuzbergstr./Heinz-Steyer-Ring; Westgrünzug/Hallmeyerstr./Quellendorfer Str./Raguhner Str.),
  • Umsetzungsmaßnahmen, wie die Schaffung einer Grundstruktur für die Akteursflächen und eines innovativen Parkplatzes am Stadion,
  • Aufwertung in den Quartieren (Agnesstr., Am Pollingpark und weitere),
  • Planung Schulsanierung und Neubau Schulturnhalle im Zentrum,
  • Bauleitplanung B164 Flössergasse,
  • Initiative und Aufbau eines Selbstnutzermodells in Anlehnung an Leipziger Projekte,
  • Arbeit am Konzept der LAGA 2010.

Präsentation

Um die Ergebnisse der IBA auch für Besucher aus dem Ausland erlebbar zu machen, wird für 2006 angeregt, sich konzeptionell darüber Gedanken zu machen, wie die Entwicklung sichtbar gemacht werden kann (Stichwort: Vorher/Nachher). Mittels „Sehhilfen“ und Aussichtspunkten können Orte geschaffen werden, die Veränderungen anzeigen.

Bewerbung Landesgartenschau

Die LAGA-Bewerbung wird einhellig befürwortet. Das IBA-Büro unterstützt die Bewerbung nachhaltig und sieht keine Konkurrenz mit den Intentionen der IBA Sachsen-Anhalt. Es muss jedoch gewährleistet sein, dass die LAGA Dessau keine reine „Blumenschau“ wird, sondern sich im Rahmen einer zeitgenössischen Gartenschau mit den Herausforderungen der Schrumpfung auseinander setzt. Eine nachhaltige Konzeption ist hierbei eine der Grundvoraussetzungen. Vor dem Hintergrund der Bewerbungsfrist zum 30.11.05 engagiert sich Dessau hier mit höchster Priorität.

Fusionierung mit Rosslau

Im Rahmen der für 2006 vorgesehenen Fusionierung mit der Nachbargemeinde Rosslau wird überprüft, inwieweit Rosslau in das IBA-Projekt einbezogen werden kann.

Planungskultur

Die beispielgebende Planungskultur, die sich in Dessau im Rahmen der IBA entwickelt hat, muss weitergeführt werden. Wie Verwaltungshandeln für die Zukunft modifiziert werden muss, bzw. welche Reorganisationen vorgenommen werden müssen, sollte untersucht und dargestellt werden.

Folgekostenmanagement

Das Folgekostenmanagement muss verfeinert werden. Die Chance hierüber Wissen zu erlangen muss genutzt werden – auch wenn Ziele teilweise nicht erreicht werden, kann es beispielhaft sein. Es muss eine Prüfung erfolgen, ob die Zielvereinbarungen über Abrissmengen überschritten werden können. Hier muss untersucht werden, inwieweit Wohnungseigentümer überzeugt werden können, über die geförderten Abrisse weitere vorzunehmen. Der Konfliktplan für 2006 muss transparenter darstellen, welches die grundsätzlichen Ziele sind und welche Probleme und Hindernisse zu erwarten sind.