Der Boden übernimmt im Naturhaushalt zahlreiche Aufgaben, die im gesetzlich verankerten Bodenschutz als Funktionen bezeichnet werden. Diese „Dienstleistung“ ist verblüffend und stellt den eigentlichen Wert des Bodens dar. Neben der natürlichen Umwelt profitiert der Mensch davon.
Boden ist Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die pflanzlichen Lebensformen bestehen aus Pilzen, Algen und Flechten. Sie leisten die Hauptarbeit bei allen Zersetzungsprozessen und erschließen Nährstoffe für die Pflanzenwurzeln. Die Zahl der Lebewesen auf der Fläche einer Hand übertrifft sogar die Höhe der Weltbevölkerung. Die Bodentiere bestehen je nach Größe beispielsweise aus sehr kleinen Fadenwürmern, mittelgroßen Milben, großen Regenwürmern und sehr großen Tieren wie Wühlmäusen sowie Maulwürfen. Die Bodentiere bauen durch die wühlende und grabende Tätigkeit die Struktur des Bodens auf.
Sie durchmischen die mineralischen und organischen Bestandteile, erzeugen Hohlräume und sorgen für gute Wuchsbedingungen der Pflanzen. Besonders Regenwürmer leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Verkittung organischer und mineralischer Bestandteile als Voraussetzung für das Wasser- und Nährstoffangebot. Beste Voraussetzungen finden die Bodenlebewesen in einem lockeren, gut durchlüfteten Boden mit günstigen Temperatur- und Feuchteverhältnissen.
Weitere Informationen in der Broschüre: Die Böden Deutschlands [18 MB], vom Umweltbundesamt.
Der Boden ist die wichtigste Grundlage für Landwirtschaft, Obstbau und Viehzucht.
Böden erfüllen vielfältige Aufgaben für den Naturhaushalt und die Menschheit. In Deutschland werden seine Aufgaben seit 1999 gesetzlich geschützt. Das Bundes- Bodenschutzgesetz (BBodSchG) vom 17.03.1998 hat den Zweck, die Aufgaben des Bodens nachhaltig, also für zukünftige Generationen, zu sichern. Es reicht nicht Gefahren und Schäden abzuwehren, da Boden nicht beliebig vermehrbar oder erneuerbar ist. Vielmehrgilt der Grundsatz der Vorsorge, der bedeutet, dass auch schleichende Beeinträchtigungen der Aufgaben zu vermeiden sind. Periodisch wiederkehrende Bodenverluste auf Grund von Erosion bedeuten kurzfristig keinen dauerhaften Schaden, lassen aber langfristig eine begründete Sorge um die Ernährungssicherheit kommender Generationen zu.
Jeder kann privat dazu beitragen Böden zu schützen, z.B. durch den Verzicht auf Versiegelung. Durch die Versiegelung kann Regenwasser nicht mehr ungehindert versickern, die Grundwasserneubildung wird behindert. Ein zweites Problem ist die Verdichtung von Böden, z.B. auf Parkflächen. Durch die Verdichtung von Böden kommt es zu Sauerstoffmangel, Baumwurzeln können Schaden nehmen und langfristig durch Sauerstoffmangel absterben.
Boden wird über zahlreiche Eintragsquellen und durch eine Vielzahl von Substanzen belastet. In Abhängigkeit von den jeweiligen Bodeneigenschaften und der vorherrschenden Bodennutzung resultieren daraus unterschiedliche Folgen.
Durch den Dünger werden Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Phosphor in den Boden eingebracht. Zu hohe Gaben können über den Regen ausgewaschen werden und im Grundwasser landen.
Schadstoffe wie Schwermetalle können sich im Boden anreichern und durch die Pflanzen aufgenommen werden, über die Ernährung landen sie wieder beim Menschen.
Die Schadstoffquellen sind sehr vielfältig und liegen im Industrie-, Energie-, und Verkehrssektor, können jedoch auch aus der Landwirtschaft stammen.
Besonders durch die Produktion von Pflanzenschutzmitteln vor 1989 in Bitterfeld sind noch heute einzelne Flächen an der Mulde belastet (kontaminiert) und für die menschliche Ernährung ausgeschlossen.
Weitere Infos unter:
MinHorLam: Schadstoffkonzentration in Auenböden der Mulde
UFZ: Wie steht es um die Schadstoffbelastung von Elbe und Mulde ein Jahr nach der Flut?
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