Thema 2016:
Der Tag des offenen Denkmals am 11. September 2016 stand mit "Gemeinsam Denkmale erhalten" ganz im Zeichen des gemeinschaftlichen Handelns. Das Motto war hochaktuell. Es lehnts sich an den Vorschlag des Europarats an, die European Heritage Days 2016, deren deutscher Beitrag der Tag des offenen Denkmals ist, unter das Thema "Heritage and Communities" zu stellen.
Auch in Dessau-Roßlau engagieren sich Denkmaleigentümer und -nutzer, Vereine, ehrenamtlich Tätige und Initiativen vielfach für den Erhalt von Denkmalen. Ihrem Engagement, teilweise über viele Jahre, ist auch die Rettung und der Erhalt besonders gefährdeter Objekte zu verdanken, als Beispiele seien das Schwabehaus oder der neue Wasserturm am Lutherplatz genannt.
Neben Objekten, die ganztägig ihre Türen für Besucher öffneten, gab es wieder die Möglichkeit, im Rahmen der Denkmal-Fahrradtour Interessantes über ausgewählte Baudenkmale in Dessau-Roßlau zu erfahren.
Die Radtour startete am neuen Wasserturm am Lutherplatz, wo man sich über die Sanierungsschritte der letzten Monate sowie die nächsten Planungen informieren konnte.
Die neuen Eigentümer der Villa Kämmerer am Tivoli gaben Informationen über die Geschichte des Gebäudes und ermöglichten einen Einblick in das lange leerstehende Objekt im Vorfeld der beabsichtigten Sanierung.
Nach Halt am Y-Haus Willi-Lohmann-Straße 17, einem Denkmal der jüngeren Baugeschichte, ging die Tour weiter zum Standort des künftigen Bauhausmuseums im Stadtpark. Hier waren im Vorfeld der Baumaßnahme archäologische Untersuchungen im Gange, über deren Ergebnisse kurz berichtet wurde.
Neben dem Bauhausmuseum ist die Entwicklung des Standortes der ehemaligen Schadebrauerei das wichtigste innerstädtische Bauvorhaben, das wesentlich zur Stärkung der Innenstadt beitragen wird. Es wurde über die Geschichte der Brauerei und das geplante Vorhaben sowie die ersten Baumaßnahmen informiert.
Der Initiative des Schwabehaus e.V. ist es zu verdanken, dass das Schwabehaus und die benachbarte Bäckerei in der Johannisstraße vor dem sicheren Abriss bewahrt werden konnten. Auch mit ihren vielfältigen Nutzungen tragen die identitätsstiftenden Gebäude zum lebendigen Leben im Quartier bei.
Mit der VorOrt-Initiative will sich die Hochschule Anhalt verstärkt auch im Zentrum der Stadt etablieren und mit dem VorOrt-Haus in der Wolfgangstraße einen Ort der Kreativität und Begegnung schaffen. Hier gab es auch die Möglichkeit, sich während der Mittagspause bei einem Imbiss im Garten zu stärken.
Nach einem Haltepunkt am Kochhaus in der Humperdinckstraße, wo einer Genossenschaft die Sanierung und Nutzung des Gebäudekomplexes der ehemaligen Eisenwarenhandlung Koch gelungen ist, berichteten an der Mühle in Ziebigk die Eigentümer über ihre Erfahrungen und Mühen bei der aufwändigen Sanierung und Umnutzung der Mühle als Wohnhaus.
Am Leopoldshafen, dem Ziel der Denkmal-Fahrradtour, bestand die Möglichkeit, sich über das in Junkers-Lamellenbauweise errichtete Bootshaus und den Verein der Junkers-Paddelgemeinschaft zu informieren. An der Elbe im Gartenreich klang der Tag aus.
Neben der Denkmalfahrradtour, die durch Mitarbeiter des Amtes für Stadtentwicklung, Denkmalpflege und Geodienste geführt wurde, war ein Besuch der darüber hinaus geöffneten Objekte wie Amtsmühle, Ölmühle, Burg Roßlau oder Technikmuseum empfehlenswert. In der Siedlung Törten war der Besuch des Moses Mendelssohn Zentrums im Mittelring 38 möglich. Auf dem Gelände des Flugplatzes präsentierten die Mitglieder des Deutschen Amateur-Radio-Club e.V. das Objekt Satellitenspiegel/EME-Anlage.
Auch das Mausoleum im Tierpark, wo sich der Förderverein für die Erarbeitung von Nutzungs- und Sanierungskonzepten engagiert, war wieder zugänglich.
Am Rehsumpf ermöglichte der neu gegründete Verein einen Rundgang über das Gelände und informierte über seine Ziele zum Erhalt des historischen Freibades.
Die Kulturstiftung DessauWörlitz stellte im Schlosspark Mosigkau das Restaurierungsprojekt "Chinesischer Pavillon" vor. Die Stiftung Bauhaus Dessau gewährte am Tag des offenen Denkmals freien Eintritt zu ihren Objekten.
Faltblatt 2016 [PDF 1.792 kB]