Thema 2015:
Der Tag des offenen Denkmals am 13. September 2015 stand unter dem Motto "Handwerk, Technik, Industrie".
Mit diesem Thema beteiligte sich der deutsche Tag des offenen Denkmals - wie viele andere europäische Länder - an der europaweiten Kampagne "European Industrial and Technical Heritage Year 2015".
Die Entwicklung unserer Stadt ist eng mit der industriellen Entwicklung seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und insbesondere in den 1920er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts verbunden. So ist Dessau-Roßlau geprägt von einer Vielzahl von qualitätsvollen Industriebauten aus dieser Zeit, viele davon sind als Baudenkmale ausgewiesen.
Das Handwerk bildet die Grundlage unserer Denkmallandschaft, traditionelle Handwerkstechniken spielen auch bei der Rekonstruktion und Sanierung eine große Rolle.
So ließen sich auch in diesem Jahr viele Bezüge zum Jahresmotto finden und es werden wieder ganz verschiedene Objekte am Tag des offenen Denkmals zugänglich sein.
Neben Objekten, die ganztägig ihre Türen für Besucher öffneten, gab es wieder die Möglichkeit, im Rahmen der Denkmalfahrradtour Interessantes über ausgewählte Baudenkmale in Dessau-Roßlau zu erfahren. Aus Anlass des Jubiläums "Roßlau 800" startete die Denkmalfahrradtour in diesem Jahr in Roßlau. Treffpunkt und Start waren an der Burg Roßlau, deren Fassaden 2013/14 neu verputzt sowie Fenster restauriert oder entsprechend dem historischen Bestand erneuert wurden.
Nach einem Abstecher zum 1901/02 errichteten Wasserwerk Roßlau ging es weiter nach Dessau zur alten Schmiede auf dem ehemalige Waggonbaugelände. Hier informierte der Triebwagen-Museums e. V. gemeinsam mit weiteren Nutzern sowohl über das Bauwerk selbst als auch über die historischen Fahrzeuge.
Nach Fahrt durch den Beckerbruch gibt es am Tierpark die Möglichkeit für einen kurzen Blick in das Mausoleum, für dessen Erhalt sich der Förderverein Mausoleum einsetzt. Ziel des Vereins ist es, das Mausoleum in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und für interessierte Bürger erlebbar zu machen.
Nach weiteren Haltepunkten am Kochhaus mit Informationen der Daksbau e.G. zur Geschichte der ehemaligen Eisenwarenhandlung Koch und dem Wörlitzer Bahnhof am UBA gab es am Brauhaus neben interessanten Informationen die Möglichkeit zur Stärkung während der Mittagspause.
Anschließend führte die Tour zum Alten Wasserturm an der Heidestraße, welcher neben dem Neuen Wasserturm die Silhouette der Stadt prägt. Im Wasserturm, seit der Sanierung als Landeshauptarchiv genutzt, präsentierte das Landesarchiv passend zum diesjährigen Thema erstmals zahlreiche Zeitzeugnisse aus dem Bereich der Anhaltischen Innungen, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen. Neben den traditionellen Dessauer Handwerken, wie in den Quellen der Tischler-, Schneider-, Schmiede-, Gärtner- und Klempner-Innungen überliefert, wurde auch einen Blick auf heute nicht mehr existierende Gewerke gewährt, bspw. durch die Innungsdokumente der Böttcher, Nadler, Kramer, Korbmacher sowie Rad- und Stellmacher.
Danach gab es am Dessauer Wasserwerk die Möglichkeit, hinter die Kulissen des historischen Gebäudes zu schauen. Fachleute der Dessauer Wasser- und Abwasser GmbH vermittelten bei geführten Besichtigungen Wissenswertes über die vielfältigen Prozesse, die unser Lebenselexier rund um die Uhr durchläuft. Die kleinen Besucher konnten sich auf Aktions- und Spielstände auf dem Außengelände des Wasserwerks freuen und es bestand an der Trinkwasserbar die Gelegenheit, sich von der Wasserqualität selbst zu überzeugen.
An der DB Fahrzeuginstandhaltung, deren Schwerpunkt in der Instandhaltung und Revision von Elektrolokomotiven liegt, wurde dann die letzte Station der Radtour erreicht. Hier klang der Tag mit einer kleinen Führung im Werk aus.
Neben der Denkmalfahrradtour, die durch Mitarbeiter des Amtes für Stadtentwicklung, Denkmalpflege und Geodienste geführt wurde, war ein Besuch der darüber hinaus geöffneten Objekte wie Amtsmühle, Ölmühle, Technikmuseum oder Rundbogenhalle empfehlenswert. Ziel des Vereins AG Junkers-Architektur - Technikmuseum "Hugo Junkers" Dessau e.V. war es, mit der Öffnung der Rundbogenhalle, dem Prototyp der Junkers-Lamellenhallen, auf die Bedeutung des Bauwerks für die Industriegeschichte Dessaus aufmerksam machen.
Die Stiftung Bauhaus Dessau beteiligte sich mit zwei Sonderführungen im Bauforschungsarchiv in der Brauerei sowie einer Filmvorführung zur Siedlung Törten im Informationszentrum im Konsumgebäude am Tag des offenen Denkmals.
Zum Tag des offenen Denkmals lud die Dessauer Verkehrs GmbH zu Sonderfahrten mit dem restaurierten historischen Straßenbahn-Triebwagen 28 ein. Zur Mitfahrt berechtigte jeder gültige Fahrschein der DVG.
Mehr Informationen zum Thema unter tag-des-offenen-denkmals.de/thema.
Faltblatt 2015 [PDF 2.383 kB]