Die ZUKUNFTSREISE Dessau-Roßlau ist ein innovatives Projekte zur Bürgermitgestaltung. In seinem Rahmen konnte sich die Bevölkerung der Stadt Dessau-Roßlau seit Oktober 2021 in verschiedener Form in die Entwicklung einer Vision und die Ausarbeitung Projektideen zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit aus Bürgersicht einbringen und hat dies auch sehr rege benutzt. Die Durchführung erfolgte auf Initiative des Kulturforums Dessau und ist nur durch die breite Unterstützung des Stadtrates sowie finanzielle Förderung aus dem Landesprogramm „Demografie-Wandel gestalten“ möglich.
»» Sehen Sie sich dazu auch den Beitrag auf RAN1 Regionalfernsehen an: https://www.ran1.de/index.php?cmd=18138
»» Alle zusammengetragenen Ideen und Vorschläge für ein zukunftsstarkes Dessau-Roßlau können Sie im ZUKUNFTSREISE-Aktionsprogramm - 30.11.2022 nachlesen.
»» Die Ergebnisdartellung mit der Einschätzung durch Verwaltung und Politik zur Umsetzbarkeit und Priorisierung haben wir auf den folgenden Seiten für Sie zusammengestellt: Ergebnisdarstellung
ZUKUNFTSREISE – Bürgerbeteiligung einmal anders
Verwaltung und Stadträte im Gespräch zu Bürgerideen
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten am 11. Oktober der Einladung der Stadt zum Feedback-Dialog ZUKUNFTSREISE im Bauhaus Museum. „Unser Anliegen heute ist es, mit den Bürgern ins Gespräch zu den 21 Zukunftsimpulsen für unsere Stadt zu kommen, die sie im Rahmen eines offenen Bürgerbeteiligungsprojektes seit Oktober 2021 selbst erarbeitet haben“, betonte Oberbürgermeister Dr. Robert Reck bei der Begrüßung der Gäste. Er dankte zugleich der Landesregierung für die Projektförderung aus dem Landesprogramm „Demographie - Wandel gestalten“.
Die 21 Zukunftsimpulse haben die Bürgerinnen und Bürger in einem „Aktionsprogramm für ein zukunftsstarkes Dessau-Roßlau“ zusammengefasst. Enthalten sind 142 Vorschläge wie eine Kulturnacht, ein gezieltes Citymanagement, die Verbesserung der Radinfrastruktur bis hin zu Strategieansätzen für die Stärkung der Stadt als Wirtschaftsstandort. Einige der Vorschläge darunter sind aber auch in der Umsetzungsverantwortung der Bürger selbst oder von Dritten außerhalb von Verwaltung und Stadtrat, so die für die ZUKUNFTSREISE verantwortliche Projektleiterin Anita Steinhart von der OB-Stabstelle Strategische Stadtentwicklung.
Erst im Juli hatten Vertreterinnen und Vertreter der Projektgruppen das von ihnen erarbeitete Aktionsprogramm dem Stadtrat zur Sichtung vorgelegt. Sie baten um eine politische Einschätzung der Relevanz und Priorität der Maßnahmenvorschläge, welche die Bürger zur schrittweisen Umsetzung der 21 Zukunftsimpulse erarbeitet hatten. Gleichzeitig sollte die Verwaltung die Umsetzbarkeit prüfen. Bis zu dem für den 11. Oktober angesetzten Feedback-Dialog waren dabei zunächst die rund 60 Maßnahmen im Fokus zu nehmen, welche aus Sicht der Bürger schon im kurzfristigen Zeithorizont der nächsten zwei Jahre realisiert werden sollen. Verwaltung und die Stadtratsfraktionen beschäftigten sich folglich nach der Sommerpause unter diesen Maßgaben mit dem Aktionsprogramm und präsentierten das Ergebnis beim oben erwähnten Feedback-Dialog am 11. Oktober.
Bei der Veranstaltung standen leitende Verwaltungsmitarbeiter und Stadträte in vier thematischen Fokusgruppen vor den erwähnten Ampeldarstellungen Rede und Antwort zu ihren Einschätzungen. Es wurde rege kommentiert und diskutiert, so dass vielfach ein gelungener Austausch zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und Stadtrat entstand. Im Mittelpunkt standen zwei wichtige Leitfragen. Zum einen, wie man nach Abschluss der vom Land geförderten Ideenausarbeitungsphase nun über die fachlich zuständigen Stellen funktionierende Arbeitsstrukturen für die weitere Umsetzung entwickelt. Zum anderen, wie man in Dessau-Roßlau Bürgermitgestaltung und Bürgerbeteiligung künftig verstetigen kann. Laut Aktionsprogramm schlagen die Bürger dazu bspw. vor, dass vom Rathaus künftig regelmäßige „Stadtdialoge“ zu übergeordneten Fragen der Stadtentwicklung durchgeführt werden. Oberbürgermeister Robert Reck gibt sich diesbezüglich beim gemeinsamen Abschlussgespräch mit Eiko Adamek als Vertreter der Politik, Thoma Holzmann als Vertreter des Kulturforums und Tom Fischer als Vertreter der Projektgruppen aus Bürgern, die sich im ZUKUNFTSREISE-Prozess engagiert haben, sehr zuversichtlich.
Einschätzung der Maßnahmenvorschläge aus dem Aktionsprogramm der Bürger durch Verwaltung und Stadtratsfraktionen Die Umsetzbarkeit der 68 kurzfristigen Maßnahmenvorschläge der Bürger wird durch die Verwaltung recht gut eingeschätzt: 24 Maßnahmen wird eine sehr hohe und 13 eine eher hohe Umsetzbarkeit attestiert. Zu 19 weiteren Maßnahmen besteht noch Abstimmungsbedarf, wofür dann auch der Feedback-Dialog rege genutzt wurde. Für die übrigen neun Maßnahmen empfiehlt die Verwaltung eine spätere Befassung, da deren Umsetzbarkeit aktuell nicht eingeschätzt werden kann. Die Stadtratsfraktionen wurden von den Bürgen aufgefordert, die Relevanz und Priorität der Maßnahmenvorschläge einzuschätzen. Auch hier kamen vornehmlich positive Rückmeldungen, wenngleich die Fraktionen an manchen Stellen naturgemäß auch unterschiedliche Positionen geltend machen. Übersichtlich illustriert werden die Ergebnisse mit einer Art „Ampeldarstellung“ für jeden der bislang eingeschätzten 68 kurzfristigen Maßnahmenvorschläge. Sie wurden vom Institut für Partizipatives Gestalten, das im Auftrag der Stadt für die Prozessmoderation des ZUKUNFTSREISE-Projekts verantwortlich ist, eigens für den Feedback-Dialog entworfen. |
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