Martin Luther Kirche Das alte Mosigkau entstand rings um die Kirche (heute Martin-Luther Kirche), die in den Quellen 1283 erstmals genannt wird; ihr ältester, noch erhaltener Teil ist der Turmunterbau. Im Jahr 1780 veranlasste Fürst Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) den Umbau der kleinen Dorfkirche; u. a. wurde der Turm mit einem Aufsatz von Doppeltürmen bekrönt. Gebäude und Anlagen des heutigen Dorfzentrums – Schloss und Park Mosigkau, das Schäferhaus und der Stiftskindergarten – das Antlitz des Dorfes.
Schloss Mosigkau Es gilt als der wohl „architektonisch vollkommenste Bau aus dem Rokokozeitalter“ (Ludwig Grote). Das ehemalige Lustschloss, dass die anhaltische Prinzessin Anna Wilhelmine (1715-1780) in den Jahren 1752 bis 1757 erbauen ließ, gehört zu den letzten noch ganz erhaltenen Rokokoensembles Mitteldeutschlands. Erste Entwürfe und Denkanstöße stammen vermutlich von dem Sanssouci-Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Der eigentliche Baumeister war der Dessauer Hofbaumeister Christian Friedrich Damm, den Anna Wilhelmine 1752 mit der Errichtung dieses Sommersitzes beauftragte. Schloss und Park gehören zum UNESCO – Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz. Im Museum Schloss Mosigkau und in der Orangerie finden regelmäßig Sonderausstellungen und Konzerte statt. Den Glanzpunkt der spätbarocken Dreiflügelanlage bildet, neben den mit originalen Rokokostukkaturen, Gemälden, wertvollen Möbeln und Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts ausgestatteten Räumen des Schlosses, die Bildergalerie im Gartensaal. Mit Werken bedeutender holländischer und flämischer Maler, wie Rubens und Van Dyck in ihrer noch original barocken Hängung, ist sie die älteste ihrer Art in Deutschland und ein besonderer Schatz in der Kunstlandschaft Mitteldeutschlands. Der Schlosspark grenzt südlich an den Galeriesaal. In ihm befinden sich Heckenpartien mit der Kegelbahnlaube, ein Fischteich und ein Irrgarten sowie der Chinesische Pavillon (Teehäuschen). Anziehungspunkt des Rokokogartens ist die Orangerie mit seltenen und teils jahrhundertealten Kübelpflanzen, die in den Sommermonaten den Hauptweg des Schlosses säumen. Nach dem Tode der Schlossherrin im Jahre 1780 wurde, ihrer Verfügung entsprechend, im Schloss ein Stift für adlige unverheiratete Frauen eingerichtet, das bis 1945 bestand. Die Anlagen des Schloss Mosigkau sowie der dazugehörige Gutshof, bildeten in der älteren Vergangenheit den ökonomischen Mittelpunkt des Ortes.
Schäferhaus Zur Gutsanlage gehörte auch das Schäferhaus, das erstmals vor dem August 1747 im Auftrag der Prinzessin errichtet wurde. Nach der Nutzung des Hauses für die Schäferei diente es verschiedenen anderen wirtschaftlichen Zwecken und wurde 1949 zum Rathaus der Gemeinde Mosigkau umgebaut. Nach Nutzung als Kindergrippe und Kindergarten ab 1960, erfolgte 2013 bis 2014 eine umfassende Rekonstruktion, so dass es heute für den Ort als Bürgerhaus „Alte Schäferei“ für die Durchführung vielfältiger Veranstaltungen und Aktivitäten dient.
Historischer Stiftskindergarten Ein paar Meter entfernt vom Bürgerhaus, nur getrennt durch die Grünfläche des „Schäfergartens“, findet man den stattlichen Bau des historischen Stiftskindergartens, jetzt die Kindertagesstätte „Mosigkauer Schlosskinder“. Der Grundstein für diesen Stiftskindergarten, wurde 1899 vom Hochadeligen Fräuleinstift gelegt. Zur Zeit der Gründung kamen über 50 Kinder in den Genuss von Betreuung und grundlegender Bildung. Der Kindergarten wurde innerhalb der Geschichte mehr oder weniger stark frequentiert und nach umfassenden Rekonstruktions- und vergrößernden Ausbaumaßnahmen 2012 wieder seinem ursprünglichen Zweck - der Kinderbetreuung - zugeführt.
Mosigkauer Heide / Naturschutzgebiet Rößling Die historische und geografische Lage sowie die relativ große Entfernung zum eigentlichen Dessauer Stadtzentrum (ca. 8 km) prägt die Ortsentwicklung. Mosigkau hat sich bis heute vor allem seine typischen dörflichen Siedlungsstrukturen erhalten. Bekannt durch sein zentral gelegenes Schloss und den dazugehörigen Park, die das Ortsbild neben anderen Gebäuden, entscheidend mit prägen, dominiert in Mosigkau hauptsächlich die Wohnfunktion. Als Wohnort inmitten einer reizvollen Landschaft am Rand der Mosigkauer Heide und des Naturschutzgebietes Rößling, besitzt der Ort ein ländliches Flair mit einer für den Ort notwendigen infrastrukturellen Ausstattung (u. a. Kindertagesstätte, Nahversorgung, Gastronomie, Arztpraxen, diverse Handwerksbetriebe) sowie einem funktionierenden Vereinsleben u.a. Naturbad- , Bürger- , Heimat- , Reit-, Sport- und Hundesportverein.
Sportliche Aktivitäten
Durch die vorhandenen Reiterhöfe, den Sportplatz des TSV 1894 Mosigkau, die Turnhalle und das im Waldgebiet Rößling liegende Naturbad sind reichlich Gelegenheiten vorhanden, um sich in der Freizeit betätigen zu können. Der Ort profitiert hinsichtlich der Grundversorgung von der Nähe zum Einkaufszentrum Junkerspark (ca. 3 km) sowie mit einer guten Verkehrsanbindung durch Bahn (Bahnhof Mosigkau) und Bus. Durch den Anschluss an die B 185 ist die schnelle Erreichbarkeit der A 14 und A 9 gegeben. Mit dem Europaradweg R1, der Gartenreichtour Fürst Franz, der Oranierradroute stehen in und um Mosigkau attraktive Radwanderwege zur Verfügung, die weitestgehend unabhängig vom Kfz-Verkehr geführt werden. Neben den genannten touristischen Attraktionen gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft drei weitere Weltkulturerbestätten sowie das in ca. 6 km entfernte Freilichtmuseum des „Kunstprojekts Sachsenspiegel“ in Reppichau.
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