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Häuserbuch der Stadt Dessau II/7

Die Geschichte der Willy-Lohmann-Straße enthüllt

Die neue Ausgabe des Dessauer Häuserbuchs jetzt erhältlich. Die 344-seitige, reich bebilderte Publikation widmet sich vornehmlich der Bismarckstraße, die im Jahr 1947 in Willy-Lohmann-Straße umbenannt wurde. Günter Ziegler und Kathleen Neubert haben mit Akribie und fundiertem Hintergrundwissen eine Straße untersucht, die einst geprägt war von privaten Villen, Industriebauten, dem Kaufhaus Werwick, Verwaltungsgebäuden und Mehrfamilienwohnhäusern. Ein Highlight der Straße war die Wollgarnspinnerei, einer der ersten industriellen Großbetriebe in Dessau, dessen Gebäude später u. a. durch das der Industrie- und Handelskammer ersetzt wurde.

In der Bismarckstraße befand sich auch das Gebäude der Freimaurerloge Esiko zum aufgehenden Licht, das während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt und später durch das Haus des Handwerks ersetzt wurde. Ebenfalls von historischer Bedeutung ist das Gebäude des Herzoglichen Amts- und Landgerichts aus dem Jahr 1886 mit dem angeschlossenen Gerichtsgefängnis.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Wiederaufbau in den 1950er Jahren ging die historische Wohnbebauung der Bismarckstraße nahezu vollständig verloren. Einzig das ehemalige Amts- und Landgericht sowie das Behördenhaus II blieben weitgehend erhalten und wurden umfunktioniert. In den Jahren 1994 bis 1996 wurden große Teile der Straße zum neuen Justizzentrum umgestaltet. Das Y-Haus in der Willy-Lohmann-Straße 26, erbaut zwischen 1969 und 1971, gilt heute als Denkmal der DDR-Nachkriegsmoderne.

Die Publikation ist Teil der Schriftenreihe Zwischen Wörlitz und Mosigkau und wird vom Museum für Stadtgeschichte Dessau in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Dessau-Roßlau herausgegeben. Das Projekt wird großzügig durch das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Dessau-Roßlau unterstützt. Darüber hinaus hat der Verein für Kultur und Geschichte in Anhalt | Dessau e. V. einen Teil der Finanzierung übernommen.

Das Häuserbuch der Stadt Dessau II fokussiert sich auf die sich entwickelnden Stadtviertel im 19. und 20. Jahrhundert. Es erscheint seit 2015 als Fortführung des 26-bändigen und zwischen 1975 und 2002 herausgegebenen ersten Häuserbuchs. Dessau zählt zu den wenigen Städten in der Bundesrepublik, die über eine solche kontinuierlich fortgeschriebene stadt- und regionalgeschichtliche Kostbarkeit verfügen.

Die siebente Ausgabe des Dessauer Häuserbuchs ist eine Fundgrube für alle Interessierten an der Geschichte und Entwicklung der Stadt Dessau und eine wertvolle Ergänzung für Historiker, Architekten und Stadtentwickler.

Die nun vorliegende Publikation wird mit einem doppelseitigen Bild der Fotografin Stefani Ecknig eingeleitet. Als langjährige Größe in der lokalen Fotoszene ist sie eine leidenschaftliche Kennerin der Region und hat nahezu jede Ecke ihrer Heimatstadt Dessau durch die Linse ihres Fotoapparats betrachtet. Weiteres aktuelles Bildmaterial hat Ulrich Lange beigesteuert, der auch für Gestaltung und Satz der Reihe verantwortlich ist.

Häuserbuch der Stadt Dessau II/7 – Bahnhofsviertel, Bismarckstraße.
Herausgegeben vom Museum für Stadtgeschichte Dessau und dem Stadtarchiv Dessau-Roßlau Autor/Autorin: Günter Ziegler, Berlin und Kathleen Neubert, Dessau
344 Seiten, 268 Abbildungen, Jonitzer Verlag
ISBN: 978-3-945927-17-5
Erhältlich im Museum für Stadtgeschichte Dessau sowie im Buchhandel.
Preis: 21,90 EUR

Kontakt

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06844 Dessau-Roßlau

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