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Ehrenbürger der Stadt Dessau-Roßlau Alfred Radeloff verstorben

Mit großer Betroffenheit hat die Stadt Dessau-Roßlau die Nachricht vom Tod ihres Ehrenbürgers Alfred Radeloff erreicht.

Alfred Radeloff hat in der Wendezeit aktiv seine Stimme als Pfarrer, Kreisoberpfarrer und aufrechter Bürger erhoben und den Demokratisierungsprozess, insbesondere in Dessau, entscheidend mit gestaltet und geprägt.

Er wurde am 14. Oktober 1933 in Dessau geboren.

Nach dem Abitur in Dessau begann er ein Theologiestudium. 1957 wurde er Vikar in Jeßnitz, dem folgten Stellen in Nienburg /Saale. Ab 1966 wurde er Pfarrer an der Kirchengemeinde St. Johannis- und St. Marien in Dessau sowie ab 1973 zugleich Beauftragter für die Jugendarbeit. 1977 wurde Herr Radeloff zum Kreisoberpfarrer des Kirchenkreises Dessau berufen.

Nach dem Ausscheiden aus dem Kirchendienst ging er 1997 in die USA und arbeitete dort als Pfarrer einer deutschsprachigen Gemeinde in Washington D. C. (USA).

Seine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung begründet sich in seinem außergewöhnlichen Engagement in und für unsere Stadt. In Anerkennung dieses langjährigen, unermüdlichen und aufopfernden Einsatzes in der Wendezeit, wurde Alfred Radeloff am 3. Oktober 1990 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Dessau verliehen. Er gilt als einer der Koordinatoren der Wende in der Stadt Dessau, er öffnete die Türen der Johanniskirche zu den Friedensgebeten. Wichtig war ihm eine offene und angstfreie Aussprache mit dem Ziel der Erneuerung der Gesellschaft. Erinnert sei hier auch an den Beschluss des Runden Tisches zur Vernichtung der Waffen der Kampfgruppen, der im Ergebnis die Friedensglocke zeigt.

Ein großes Anliegen war ihm die Umbettung der Gebeine der anhaltischen Fürstenfamilie vom Ziebigker Friedhof in die Dessauer Marienkirche. Die sterblichen Überreste derer von Anhalt wurden am 18. März 1968 in Abstimmung mit dem damaligen Rat der Stadt und unter Regie des damaligen Pfarrers von St. Marien und St. Johannis, Alfred Radeloff, aus den Trümmern der Marienkirche geborgen und gesichert. Seitdem befanden sie sich in der Berenhorst`schen Gruft. Am 10. November 2019 wurden die Gebeine wieder in die Marienkirche überführt. Heute nun ruhen die sterblichen Überreste der Familie wieder gemeinsam in St. Marien.

Die Verdienste von Alfred Radeloff werden uns immer Verpflichtung sein und unvergessen bleiben.

Kontakt

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