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Autofahrer aufgepasst

Die ersten wärmeren Tage locken Frösche, Kröten, Molche sowie Unken aus ihren Winterquartieren.

Der Februar 2024 wird wohl als einer der Wärmsten in die Aufzeichnung des Wettergeschehens eingehen. Schon sind die ersten sonnigen Tage zu erleben. Auch für Frösche & Co. ist diese außergewöhnliche Situation eher ungewöhnlich.

Die ersten wärmeren Tage locken Frösche, Kröten, Molche sowie Unken aus ihren Winterquartieren. Nachdem sie den Winter im Wald oder im Garten in frostsicheren Verstecken zugebracht haben, ziehen Amphibien nun wieder zu ihren Geburtsgewässern, um sich fortzupflanzen. Während dieser sogenannten Laichwanderungen sind Amphibien besonders von den Auswirkungen des Straßenverkehrs betroffen.

Speziell der Autoverkehr macht Amphibien jetzt das Überleben schwer, da sie auf ihrer Wanderung die Straßen überqueren müssen. Das Straßennetz, aber auch andere trennende Bauwerke spielen hier eine wesentliche und störende Rolle, weil dadurch Lebensräume zerschnitten werden. Die Erdkröte benötigt zum Beispiel etwa 10-20 Minuten, um eine 15 m breite Straße zu überqueren. Frösche sind zusätzlich gefährdet, weil sie nicht fliehen, sondern im Scheinwerferlicht verharren. Untersuchungen haben ergeben, dass bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos pro Stunde bereits 90% der wandernden Erdkröten überfahren werden. Da diese Tiere auf ihrer Wanderung zum Laichgewässer teilweise bis zu 2 km zurücklegen können, stellt dies eine große Gefahr dar.

Im Stadtgebiet von Dessau-Roßlau wurden bereits im Februar zwei Straßenabschnitte entlang der Burgkühnauer Allee und entlang der Landstraße hinter Sollnitz auf einer Gesamtlänge von ca. 1.400 m mit temporären Amphibienschutzeinrichtungen ausgestattet. Die Mitarbeiter der Naturschutzbehörde und des Förder- und Landschaftspflegevereins Biosphärenreservat "Mittelelbe" e.V. (FÖLV) stellten dort Fangzäune und Warnschilder auf und tragen täglich Kröten über die Straße. Zusätzlich wird durch ehrenamtliche Helfer am Luisium dafür gesorgt, dass die trennende Wirkung von Hochwasserschutzanlagen überwunden werden kann.

Der Beginn der Wanderung wird durch die innere Uhr der Tiere sowie die Außentemperatur gesteuert und beginnt in der Regel, wenn die Nachtemperaturen 5°C überschreiten. Regen verstärkt die Wanderbereitschaft. Hauptwanderzeit sind die Monate März und April.

Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren daher viele Amphibien an ihr Geburtsgewässer zurück. Alljährlich ist die Gefahr für die Tiere vor allem an den Orten gefährlich, an denen alte Amphibienwanderwege auf neue Straßen treffen. Besonders gefährdete Abschnitte werden möglichst frühzeitig mit Krötenzäunen gesichert. Während der Wanderzeit, insbesondere in den Morgenstunden, werden diese Schutzzäune kontrolliert, um die Tiere, die durch die Zäune von der Straße ferngehalten werden, über die Straße tragen zu können.

Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um Rücksicht, um die Amphibien zu schützen. Andererseits auch für die fleißigen Helfer, die meist in der Dämmerung an den Verkehrsanlagen unterwegs sind.

Kontakt

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06844 Dessau-Roßlau

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