Einsatzübung vom 26. Juli 2014; Beginn 04:00 Uhr „Vermisste Personen im Klärwerk“
Durch die Feuerwehren der Stadt Dessau-Roßlau wurde am 26.07.2014 ab 04.00 Uhr eine Einsatzübung durchgeführt. Ziel der Übung war es, das Zusammenwirken der Kräfte der Feuerwehr zu üben. Es wurde auch erstmals in einem größeren Umfang der Digitalfunk an einer Einsatzstelle genutzt. Durch den Diensthabenden im Klärwerk an der Elbe wurde gemeldet, dass einige Mitarbeiter nicht mehr zu erreichen sind. Durch die Rettungsleitstelle sind die Kräfte der Berufsfeuerwehr zum Einsatzort geschickt worden. Vor Ort wurde festgestellt, dass insgesamt vier Personen in unterschiedlichen Bereichen vermisst werden. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich im unkontrollierten Austritt von Ammoniak. Durch den Einsatzleiter sind weitere Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren nachalarmiert worden um die Personen zu suchen und zu retten. Zusätzlich ist durch die Einsatzkräfte der Ammoniakaustritt zu stoppen und ein Wasserschleier zur Niederschlagung der Ammoniakwolke aufzubauen.
Die Einsatzstelle ist in vier Abschnitte aufgeteilt worden:
1. Abschnitt: Menschenrettung vom Faulturm Hier wurden die Kräfte der Berufsfeuerwehr eingesetzt. Die Menschenrettung, 2 Personen, ist achsengerecht über ein Schrägseil durchgeführt worden. Dazu war eine umfangreiche und komplizierte Rettung durch die Höhenretter erforderlich.
2. Abschnitt: Menschenrettung Klärschlammtrocknung In diesem Bereich wurde die zuerst eingetroffene Freiwillige Feuerwehr Kühnau eingesetzt. In dem Gebäude der Klärschlammtrocknung war eine Person vermisst. Das Gebäude konnte auf Grund des in unmittelbarer Nähe austretenden Ammoniaks nur unter Atemschutz betreten werden. Die vermisste Person befand sich auf der obersten Plattform in dem Gebäude und musste über eine Krankentrage vom der obersten Plattform aus den Gebäude gerettet werden.
3. Abschnitt: Regenwasserrückhaltebecken Das Regenwasserrückhaltebecken im südlichen Bereich der Kläranlage war ca. 1 Meter hoch mit Wasser gefüllt. Im Bereich des Beckens wurde ebenfalls eine Person vermisst. Durch die Freiwilligen Feuerwehren Waldersee und Mosigkau ist das Schlauchboot in das Regenwasserrückhaltebecken eingesetzt worden. Dies erfolgte über die Schräge mit Sicherungsseilen. Auch alle Einsatzkräfte die hier zum Einsatz kamen, mussten gegen Absturz gesichert werden. Nachdem das Schlauchboot im Regenwasserrückhaltebecken eingesetzt war, konnte das Becken auch mit dem Schlauchboot befahren werden und mit Suchstangen nach der vermissten Person gesucht werden. Nach 20 Minuten Suche ist die Person in einem anderen Bereich des Klärwerkes gefunden worden und die Suche wurde abgebrochen.
4. Abschnitt: Ammoniakwolke Zur Niederschlagung der Ammoniakwolke ist ein Wassernebel zwischen dem Bereich der Klärschlammtrocknung und dem Eingang zum Verwaltungsgebäude aufgebaut worden. Der Ammoniakaustritt ist durch Kräfte der FF Süd unter Chemiekalienschutzanzug unterbrochen worden. Dazu mussten drei offene Behälter wieder verschlossen werden. Da diese Maßnahme ca. 30 Minuten in Anspruch nahm, ist der Aufbau des Wassernebels durchzuführen worden. Die Wasserversorgung im Bereich des Klärwerkes ist dafür nicht ausreichend (Übungsannahme), das benötigte Wasser ist aus der Elbe über eine lange Wegstrecke zur Einsatzstelle befördert und dann über Hydroschilde der Wassernebel erzeugt worden. Zur Dekontamination der eingesetzten Trupps hat die Freiwillige Feuerwehr Kochstedt eine Notdekontamination aufgebaut.
Eingesetzte Kräfte:
Gesamt: 81 Einsatzkräfte
Bei der Auswertung ist durch die Einsatzleitung die gute Einsatzbereitschaft der eingesetzten Kräfte gelobt worden. Die Einsatzaufgaben wurden so wie in der Übungskonzeption angedacht umgesetzt. Sehr positiv zu bemerken ist, dass mehrere Bürger aus dem Bereich Ziebigk zur Einsatzstelle gekommen sind, teilweise noch im Schlafanzug, weil sie die Hilferufe gehört haben.
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