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Beratungsangebote zu Gewalt in engen sozialen Beziehungen

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Gewalt in engen sozialen Beziehungen

Gewalt findet häufig im sozialen Nahraum statt. Insbesondere bei Gewalt in der Familie, der Beziehung ist das Potenzial an Verantwortungs-, Scham- und Schuldgefühlen bei den Betroffenen stark ausgeprägt. Dadurch ist es schwierig, den oftmals über Jahre andauernden Gewaltkreislauf zu durchbrechen und Hilfe von außen anzunehmen. Sexuelle und körperliche Gewalt ist immer eine Grenzverletzung. Zwischen Täter und Opfer besteht meist eine Beziehung, die für die betroffene Person durch Vertrauen, Angewiesensein und Zuneigung gekennzeichnet ist. Diese Beziehung bildet in der Regel die Grundlage für gewalttätige Übergriffe. Je enger das Beziehungsverhältnis, desto schwieriger ist es für die Betroffenen, diese Situation zu beenden.

Gewalt hat viele Gesichter

körperliche Gewalt
z.B. Ohrfeigen, Tritte, Schubsen, Faustschläge, mit Gegenständen werfen, mit einer Waffe drohen

sexuelle Gewalt
durch massiven Druck oder körperlicher Gewalt zu sexuellen Handlungen zwingen

psychische Gewalt
u.a. Beleidigungen, Erniedrigung, Erpressung "wenn Du mich nicht liebst ...", Androhung von Gewalt gegen Dritte

finanzielle Gewalt
z.B. wird das Geld vom Partner verwaltet, Ausgaben kontrolliert, persönlich Notwendiges wird verweigert

soziale Gewalt
u.a. werden Treffen mit Bekannten verhindert, es wird kontrolliert, wo man ist, Telefongespräche werden überprüft

Stalking
Stalking bezeichnet das wiederholte und ständige Verfolgen, Belästigen oder Terrorisieren einer Person gegen ihren Willen. Stalker versuchen, durch Auflauern und Beobachten Macht und Kontrolle über ihre Opfer auszuüben, oft auch in bedrohender Weise. Dieses kann durch belästigende Anrufe, SMS oder E-Mails bis hin zum Telefonterror sowie durch Brief- oder Geschenksendungen geschehen. Oft wird auch Eigentum beschädigt. Stalker sind oft Personen, die mit einer gescheiterten Beziehung nicht zu Recht kommen, manchmal aber auch Fremde.

Was können Sie in Gewaltsituationen tun?

  1. Machen Sie sich klar, dass niemand das Recht hat, Ihnen Gewalt anzutun oder Sie respektlos zu behandeln.
  2. Verlassen Sie sich nicht auf Entschuldigungen und Besserung.
  3. Treffen Sie für den Notfall Absprachen mit einer Person Ihres Vertrauens. Bereiten Sie sich auf eine eventuell notwendige Flucht vor. Bewahren Sie Dokumente und Bargeld an einem sicheren Ort auf.
  4. Bei akuter Bedrohung rufen Sie die Polizei. Die Polizei schützt Sie und kann den Täter oder die Täterin für maximal 14 Tage aus der Wohnung verweisen oder einen Platzverweis erteilen. Achten Sie darauf, dass die Polizei Fotos macht und Beweise sichert.
  5. Wenn Sie sich in der Wohnung nicht sicher fühlen, suchen Sie eine Schutzeirichtung auf. Dort finden Sie Schutz, Begleitung und professionelle Beratung. Das Angebot gilt für Opfer und deren minderjährige Kinder.
  6. Lassen Sie Ihre Verletzungen von einer Ärztin oder einem Arzt aufnehmen und dokumentieren.
  7. Nehmen Sie Kontakt zu einer Beratungsstelle auf. Diese sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Dort erhalten Sie Informationen zu weiteren möglichen Maßnahmen, wie Strafanzeige und gerichtlichen Verfahren.
  8. Wenn notwendig, kann eine zivilrechtliche Schutzanordnung beim Gericht beantragt werden, die den Gewalttäter oder die Täterin für bis zu sechs Monaten der Wohnung verweist.
  9. Außerdem kann ihm oder ihr verboten werden, jeglichen Kontakt zu Ihnen aufzunehmen oder bestimmte Orte aufzusuchen, an denen Sie sich aufhalten (Arbeitsplatz, Kindergarten, Freizeiteinrichtungen).
  10. Holen Sie sich Rat zum weiteren Vorgehen. Denken Sie über Schritte nach, aus der Gewaltbeziehung auszusteigen.

Besondere Maßnahmen gegen Stalking

  1. Seien Sie konsequent und machen Sie unmissverständlich klar, dass Sie keinen Kontakt wünschen.
  2. Dokumentieren Sie alles als Beweismittel, jedes Zusammentreffen, jeden Anruf, jede SMS und jede E-Mail, jeden Brief und jedes Geschenk. Nehmen Sie Anrufe auf dem Anrufbeantworter auf.
  3. Verweigern Sie die Annahme unbestellter Lieferungen und Pakete.
  4. Informieren Sie Ihre Familie, Freunde, Arbeitskollegen und Nachbarn, dass Sie Opfer von Stalking geworden sind.
  5. Lassen Sie sich unbedingt beraten und erstatten Sie Anzeige.

HILFE UND RAT IN AKUTEN NOTSITUATIONEN:

Polizei NOTRUF: 110
Polizeirevier Dessau-Roßlau: 0340 2503-0
Frauenhaus: 0340 512949 oder 0177 433 22 16

FASSEN SIE MUT – SIE SIND UNSCHLAGBAR


Konzeption zur Prävention von häuslicher Gewalt und Hilfen für Betroffene in der Stadt Dessau-Roßlau

RAT UND HILFE BIETEN

Ambulante Beratungsstelle Frauenhaus Dessau
Sozial-kulturelles Frauenzentrum Dessau e.V.
Törtener Straße 44
06842 Dessau-Roßlau
0151 11531122
beratung.gfg@gmail.com 

Interventionsstelle
Beratung und Begleitung von Opfern
häuslicher Gewalt und Stalking

AWO SPI
Johannisstraße 14 a
06844 Dessau-Roßlau
0340 66128539 oder 0177 7844072
intervention.dessau@spi-ost.de
www.spi-ost.de/projekte/dessaurosslau/interventionsstelle-haeuslichegewalt-und-stalking

Wildwasser Dessau e.V.
Psychosoziale Beratungsstelle für Frauen,
Kinder und Jugendliche mit sexuellen und
körperlichen Gewalterfahrungen

Törtener Straße 44
06842 Dessau-Roßlau
0340 2206924
wildwasser-dessau@t-online.de
www.wildwasser-dessau.de 

Opferberatung im Sozialen Dienst der Justiz Dessau
Parkstraße 10
06846 Dessau-Roßlau
0340 202-2403

Beratungsstelle proMann
Deutscher Familienverband Sachsen-Anhalt e.V.

Schlossplatz 3
06844 Dessau-Roßlau
0157 88118884
promann.dessau@dfv-lsa.de
https://dfv-lsa.de/promann-dessau 

https://dfv-lsa.de/promann-dessau