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Sonderausstellung

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Platten, Noten, Instrumente – Musikalische Geselligkeiten in Dessau

In der Sonderausstellung des Museums für Stadtgeschichte Dessau, geht es absolut musikalisch zu.

Das „Musikhaus Olberg“ zählte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den renommiertesten in Dessau. Sogar der junge Kurt Weill gehörte mitunter zum Kundenkreis. 1904 gegründet und 1908 als „Grösstes Spezialgeschäft Anhalts für Grammophone u. Platten“ beworben, feierte es 1929 sein 25. Firmenjubiläum. Noch bis Anfang der 1960er Jahre war es vielen Musikliebhabern unter dem Spitznamen „Goldene 1“ in der Ratsgasse ein Begriff. Wer Noten oder die neuesten Tonträger kaufen wollte, ging dorthin. Vor allem aber führte Hermann Olberg im Warenangebot eine umfangreiche Palette von Musikinstrumenten wie z.B. Akkordeons, Mundharmonikas, Gitarren, Zithern und Klaviere. Einige dieser Instrumente werden im Museum für Stadtgeschichte Dessau in der Ausstellung „Platten, Noten, Instrumente. Musikalische Geselligkeiten in Dessau“ zu sehen sein.

Darüber hinaus wirft die kleine Schau anhand ausgewählter Exponate Schlaglichter auf musikalische Aktivitäten der Dessauerinnen und Dessauer im 19. und 20. Jahrhundert. Zahlreiche Instrumentengeschäfte, Veranstaltungslokale und Gesangvereine prägten das musikalische Leben in Dessau und Anhalt. Bereits 1821 wurde unter Hofkapellmeister Friedrich Schneider (1786–1853) die „Singakademie“ gegründet. Bald darauf entstanden weitere Verbände wie die „Liedertafel“, der „Anhaltische“ und der „Dessauer Sängerbund“. Gesangsvereine boomten. Im Jahr 1885 wurden 15 Vereine in den Dessauer Adressbüchern verzeichnet, 1914 hatte sich die Anzahl bereits annähernd verdoppelt, wobei die Kirchenchöre noch nicht einbezogen sind. Während und nach Ende des Ersten Weltkrieges ließen kleine Alltagsfreuden die harten Zeiten für eine kurze Zeit vergessen. So wirbt das Musikhaus Olberg im Januar 1918 mit dem Slogan „Frieden bringt in jedes Heim das Gramola“. Nach Aufhebung des Tanzverbotes nach dem Krieg zog es Tanzbegeisterte in Tanzschulen und Lokale wie dem Dessauer Kristallpalast. Manch ein Tanzpartner verewigte sich auf Tanzstundenfächern der 1920er und 1930er Jahre…

Nicht zuletzt setzten auch Dessauer Künstler wie Erich Schmidt-Uphoff (1911–2002) und Carl Marx (1911–1991) Tanz und Musik in Szene.

Die Ausstellung wird bis 30. Juli 2023 zu sehen sein. Geöffnet ist das Museum mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr.

Kontakt

Hausadresse
Museum für Stadtgeschichte Dessau
Johannbau
Schloßplatz 3a
06844 Dessau-Roßlau
0340 2209612  

Postanschrift / Museumsverwaltung
Museum für Stadtgeschichte Dessau
Törtener Straße 44
06842 Dessau-Roßlau
0340 8003790
0340 8003795
stadtgeschichte@dessau-rosslau.de

Öffnungszeiten

mittwochs bis sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr

Ansprechpartner

Leitung: Dr. Carla Backhaus
Carla.Backhaus@dessau-rosslau.de

Mitarbeiterin Stadtgeschichte: Karin Weigt
Karin.Weigt@dessau-rosslau.de

Mitarbeiterin Bildung und Vermittlung: Kristin Land
Kristin.Land@dessau-rosslau.de

Verwaltung: Heidi Wittig
stadtgeschichte@dessau-rosslau.de