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Dauerausstellung

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Dauerausstellung im Museum für Stadtgeschichte

Die ständige Ausstellung "Schauplatz vernünftiger Menschen... Kultur und Geschichte in Anhalt?Dessau" bietet einen an Schwerpunktthemen orientierten Gang durch die rd. 800-jährige Kultur-/Geschichte der Stadt Dessau und ihrer Region. Sie stellt dabei bedeutende Persönlichkeiten und Institutionen vor, die über die Grenzen Anhalts hinaus Impulse für die deutsche, teils auch europäische Kultur-/Geschichte gegeben haben (Publikationen). Der Titel der Ausstellung ist einem Brief aus der Zeit um 1790 entlehnt, in dem der bedeutende deutsche Aufklärer Franz Volkmar Reinhard (1753-1812) höchst anerkennend über den Fürsten Franz von Anhalt-Dessau äußerte, dieser verstände es, "die Erde in einen Schauplatz vernünftiger Menschen zu verwandeln".

Schwerpunktthemen der Ausstellung:

  • Die Stadt Dessau und ihre Region im Mittelalter
  • Das Dessauer Residenzschloss und der Johannbau
  • Kirche und Reformation in Anhalt-Dessau
  • Zur Geschichte der Dessauer Juden ab 1672
  • Fürst Leopold I. – der "Alte Dessauer"
  • Fürst Franz und das Dessauer-Wörlitzer Reformwerk
  • 200 Jahre Musiktheater in Dessau
  • Die Revolution und erste demokratische Verfassung von 1848
  • Anhalts Haupt- und Residenzstadt Dessau wird Industriestadt
  • Hugo Junkers in Dessau
  • Das Bauhaus in Dessau

Die Ausstellung ist chronologisch-thematisch aufgebaut und verteilt sich über drei Etagen des Johannbaus.

Gewölbe

Der Rundgang beginnt im Mittelalter mit einer kurzen Einführung in die Geschichte Anhalts und die um 1180 beginnende Dessauer Stadtgeschichte. Danach richtet die Ausstellung den Fokus auf vier zentrale Orte städtischen Lebens in Dessau: das Residenzschloss als Ort fürstlicher Herrschaft, das Rathaus als Synonym für die bürgerliche Selbstverwaltung, den Markt als Platz des Wirtschafts- und Alltagslebens und die Kirche zur Ausübung des Gottesdienstes.

Vom Bau der ersten Burg der anhaltischen Fürsten in Dessau kündet eine steinerne Inschrift von 1341. Die mittelalterliche Anlage wurde im 16. Jh. zu einem Schloss im Renaissance-Stil umgewandelt. Der Umbau des Residenzschlosses in der Barockzeit blieb bis zur Zerstörung der Anlage 1945 unvollendet. Als Sachzeugnisse der Baugeschichte des Schlosses haben sich diverse baukünstlerische Spolien erhalten. Ein Modell der Schlossanlage sowie Gemälde, grafische Ansichten und Fotografien machen die wechselvolle Geschichte ebenso anschaulich wie der Kopf der Bronzestatue eines Hofkavaliers und Stücke kostbar bemalten Porzellans, die nach dem Krieg aus den Trümmern geborgen wurden.

Das erste Rathaus in Dessau war im "cophus", dem Kaufhaus der Tuchhändler, das der Fürst 1336 den "Ratmannen" überließ, untergebracht. Es fiel dem großen Stadtbrand von 1467 zum Opfer. Die späteren Rathausbauten (nach 1527, 1563 und 1882/83) folgten an gleicher Stelle demselben Grundriss. Erst der Rathausneubau von 1899-1901 wuchs darüber hinaus und wandte nun seine Schauseite dem Markt zu. Fotos, darunter die frühesten erhaltenen Lichtbilder des Rathauses von 1563, und Zeichnungen aus der Zeit des Neubaus legen beredtes Zeugnis von seiner Baugeschichte ab.

Der Markt war der Mittelpunkt des städtischen Lebens. Hier wurden die Jahr- und Wochenmärkte abgehalten; die Kaufleute, Handwerker und Bauern boten ihre Waren an; Käufer und Verkäufer ließen sich in den vielen Gaststuben am Markt bewirten. So hatte auch das Brauwesen über Jahrhunderte hinweg einen besonderen Stellenwert in Dessau. In der Ausstellung dienen drei Vitrinen als Schaufenster für Warenkörbe unterschiedlicher Zeiten: Die erste zeigt Produkte des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit, die zweite Waren des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die dritte Erzeugnisse aus der DDR-Zeit. Gläser, Humpen, ein Holzkasten mit Bierflaschen und Reklameschilder belegen das erfolgreiche Geschäft der Schultheiss- und auch der Schadebrauerei. Vom erblühenden Handwerk sprechen in der Ausstellung zahl-reiche Sachzeugnisse, darunter Innungsbriefe und die Innungslade der Dessauer Wagner von 1698. Der alte Mühlstein erinnert an die fürstliche Mühle, die vom Ende des 12. Jh. bis ins 20. Jh. bestanden hat.

Von besonderem Interesse ist auch das Modell der Altstadt Dessaus, wie sie bis zu ihrer fast völligen Zerstörung beim 19. Luftangriff am 7. März 1945 ausgesehen hat. Orientierungshilfe geben das Residenzschloss, die Türme der St. Marienkirche und des Rathauses sowie der dreieckige Marktplatz. Auffällig sind die kleinen, dicht an dicht stehenden Häuser mit ihren verwinkelten Innenhöfen.

Der Gang durch das Gewölbe endet mit dem Thema Kirche. Die St. Marienkirche gehört, da schon 1213 ein Pfarrer "Bertoldus in Dissowe" genannt ist, ebenfalls zu den Gründungen der "ersten Stunde" Dessaus, auch wenn sie selbst erst 1263 erwähnt wird. Der mittelalterliche Kirchenbau wurde 1506-1554 durch einen Neubau ersetzt. Hier führte Georg III. von Anhalt (1507-1553), Fürst und Geistlicher, 1534 die Reformation in Dessau ein. Er zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der Reformationszeit in unserem Land (Publikationen). Eine "zweite Reformation" erfolgte 1596 mit dem Übertritt Anhalts zum reformierten Bekenntnis. Erst 1827 kam es in Anhalt zur Union der reformierten und lutherischen Kirchen zur evangelischen Kirche. Gezeigt werden die Bildnisse von Luther, Melanchthon und Georg III., das Modell der St. Marienkirche, Schriften, Gedenkmedaillen, Ansichten reformierter, lutherischer und katholischer Kirchen in Anhalt-Dessau und vieles mehr.

Obergeschoss

Hier führt der Rundgang vom ausgehenden 16. Jahrhundert bis zur Vormärz-Zeit im 19. Jahrhundert. Zeitübergreifende Themen-Inseln sind in den Rundgang eingebettet.

Dass der Übertritt zum Reformiertentum hinfort die anhaltische Heiratspolitik bestimmte, belegt die Eheschließung Johann Georgs I. (1567-1618), des Begründers der jüngeren Dessauer Linie, mit seiner zweiten Gemahlin Dorothea von der Pfalz. Beide sind auf einem großen, um 1600 entstandenen Doppelbildnis zu sehen, das 2008 mit Mitteln des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder restauriert werden konnte.

Unter den Ein- und Auswirkungen des 30-jährigen Krieges hatte Anhalt auf Grund seiner geografischen Lage besonders zu leiden. In der blutigen Schlacht an der Dessauer Elbbrücke 1626 siegte die katholische Seite unter Wallenstein über die von Ernst von Mansfeld angeführten protestantischen Truppen. Die Ereignisse im Verlauf der Schlacht, die sich über den ganzen Tag hinzog, schildert aus der Vogelperspektive ein im "Theatrum Europaeum" veröffentlichter, detailreicher Kupferstich von Merian.

Über die Geschichte der jüdischen Gemeinde, die ab 1672 in Dessau ansässig war und – mit Moses Mendelssohn und Kurt Weill – bedeutende Persönlichkeiten hervorgebracht hat, informiert eine der Themen-Inseln. Die Ausstellungsstücke reichen von einem 1772 ausgestellten Schutzbrief für Hertz Samson, Medaillen, Schriften und Gemälde bis zum "Aufruf zum Boykott aller jüdischen Geschäfte, Rechtsanwälte und Ärzte in Dessau" vom 1. April 1933. Ein zentrales Exponat ist das Modell der 1907-08 errichteten Dessauer Synagoge, die in der Pogromnacht des 9. November 1938 zerstört wurde.

Unter der Regierung des Fürsten Leopold I. (1676-1747) erlebte Anhalt-Dessau den Höhepunkt absolutistischer Herrschaft. Er baute die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse des Landes radikal um; am Ende war er der größte Grundbesitzer im Land. Der Fürst ist aber nicht so sehr als Landesherr, sondern als der in brandenburg-preußischen Diensten stehende "Alte Dessauer" in die Geschichte eingegangen. Ihm verdankte das preußische Militär den eisernen Ladestock, Drill, Gleichschritt und konzentrierte Einsatz des Pelotonfeuers. Er baute Magdeburg 1701-47 zur größten Festung Brandenburg-Preußens aus und entschied 1745 die Schlacht bei Kesseldorf zu Gunsten Friedrichs II. Die romantisch verklärte Liebe Leopolds zur Apothekerstochter Anna Luise Föse, die er später ehelichte, ist Thema des großformatigen Gemäldes "Die Heimkehr des Fürsten Leopold nach Dessau" von Hermann Prell.

Im Anschluss an den von acht Säulen umgebenen Sonderbereich, der schon weiter oben beschrieben wurde (Gemeinsam sind wir Anhalt), führt der Rundgang mitten in das aufklärerische Dessau-Wörlitzer Reformwerk des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817). Als Schwerpunkte sind herausgehoben: Zum einen das Dessauer Philanthropinum, das den Schulunterricht im Sinne der Aufklärung durch Einführung neuer Unterrichtsfächer und Lehrmethoden revolutionierte; zum anderen das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das neben den Wörlitzer Anlagen auch den Sieglitzer Park, das Luisium, den Dessauer Lustgarten und das Georgium umfasste. Eine Fülle schöner und aussagekräftiger Museumsstücke zeugt von der über Deutschland hinaus reichenden Bedeutung des Reformwerks. Dazu zählen u.a. die Büsten des Fürsten Franz und seines Architekten Friedrich Wilhelm Erdmannsdorff, Kupferstiche aus dem berühmtem "Elementarwerk" Bernhard Basedows, einige von Philanthropinum-Zöglingen selbst hergestellten Unterrichtsmodellen, die Meritentafel des Philanthropinums, Porzellane mit Ansichten des Gartenreichs, Gemälde, Stiche der Chalcographischen Gesellschaft und ein Empire-Aufsatzsekretär aus dem Dessauer Residenzschloss. Zu weiteren sehenswerten Exponaten dieses Ausstellungsbereichs gehört auch die nach den Vorgaben des Fürsten Franz geschaffene kostbare Präzisionspendeluhr von 1785/90.

Auch das Theaterleben der Residenzstadt Dessau, das als zeitübergreifende Themen-Insel präsentiert wird, war in das Reformwerk des Fürsten einbezogen. Ende des 19. Jahrhunderts erwarb sich das Hoftheater wegen seiner Wagner-Inszenierungen den Ruf als "Bayreuth des Nordens". Neben Ansichten und Innenansichten des Hoftheaters sind Bühnenbildentwürfe, Theaterzettel und Programmhefte, die Büsten des Dichters Wilhelm Müller und des Hofkapellmeisters August Klughardt, das Tafelklavier Friedrich Schneiders und Visitkartenfotos von Hofschauspielern und Hofsängern zu sehen.

Dachgeschoss

Im Dachgeschoss setzt die Ausstellung mit der Revolution von 1848/49 ein und führt durch das 19. Jahrhundert bis in die jüngere Vergangenheit, die durchaus nicht immer vom Wirken "vernünftiger Menschen" gekennzeichnet war.

Mit dem Beitritt zum Deutschen Zollverein 1834, dem Bau der Eisenbahn, die Dessau und Köthen schon ab 1840/41 mit Berlin, Magdeburg, Halle-Leipzig und Dresden verband, und der Gründung der Anhalt-Dessauischen Landesbank 1847 waren in Anhalt bereits wichtige Zeichen einer neuen Zeit gesetzt. Das politische Leben Anhalts war jedoch rückständig. Anhalt zählte deshalb mit zu den ersten deutschen Staaten, die nach den revolutionären Februar-Ereignissen in Paris in Bewegung gerieten. Die Revolution breitete sich ab dem 6./9. März 1848 von Dessau aus über ganz Anhalt aus und wurde von einer Flut von Druckerzeugnissen begleitet.

Bald herrschte Pressefreiheit, die rückwärts gewandte Städteordnung von 1832 wurde revidiert, die Befugnisse der Stadtverordneten erweitert, Verwaltung und Justiz getrennt, Bauern konnten eigenes Land bestellen, ein demokratisches Wahlrecht ließ fortschrittliche Köpfe ins Parlament einziehen, Juden erhielten endlich die bürgerliche Gleichberechtigung. Am 28./29. Oktober 1848 verabschiedete der Gesamtlandtag von Anhalt-Dessau-Köthen eine der demokratischsten Verfassungen in Deutschland, deren Grundsätze (Volkssouveränität, Misstrauensvotum, persönliche und politische Freiheitsrechte u.a.) auch in der heutigen Verfassung zu finden sind. Wenn auch die Revolution letztlich scheiterte, so hatte sie doch den viel beklagten "Reformstau" der vorrevolutionären Zeit beseitigt und auch der nun einsetzenden Industrialisierung den Weg geebnet.

Die frühen Fabrikgründungen lagen zunächst noch innerhalb Dessaus. Mit fortschreitender Industrialisierung dehnte sich die Stadt jedoch zunehmend nach Norden und Westen aus, begleitet von rauchenden Schloten. Die lange Maschinenbautradition Dessaus wurde mit der Maschinenbauanstalt Jahn & Arendt (ab 1850) begründet, die 1872 in der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau AG (BAMAG) aufging. Bis 1892 entstanden sechs weitere, u.a. die Maschinenbaufabrik Polysius (1870), die sich 1887 auf den Bau kompletter Zementanlagen spezialisierte. Auch Textilbetriebe wie die Tuchfabrik Meinert (1850), die Wollgarn-Spinnerei AG (1857) und andere zählten zu den frühen Gründungen. Ein wichtiger Motor für Dessaus Industrialisierung wurde ab 1855 die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft (DCGG). Sie errichtete und betrieb Gaswerke im In- und Ausland und gründete in Dessau weitere Unternehmen: Ihr Elektrizitätswerk (1886), das zweite in Deutschland, setzte die Elektrifizierung der Stadt in Gang; mit der Central-Werkstatt (1886) wurde die DCGG zum Hersteller auch gastechnischer Koch-, Heiz- und Warmwassergeräte; aus der 1895 gegründeten Deutschen Gasbahn-Gesellschaft ging 1901 die Dessauer Waggonbau AG hervor. Von den vielen Brauereigründungen überdauerten ab 1900 nur die Schultheiß- und die Schade-Brauerei. Eines der bedeutendsten Unternehmen wurde die Dessauer Zuckerraffinerie (1871), die über Jahrzehnte das Monopol für die Zuckergewinnung mittels Strontian aus Melasse besaß. Neben den Großindustrien entstanden auch viele Klein- und Mittelbetriebe der Holz-, Papier-, Nahrungsmittel- und Konsumgüterindustrie, die ihre Produkte v.a. in Anhalt und im mitteldeutschen Raum absetzten.

Die bedeutendste Unternehmerpersönlichkeit Dessaus war Prof. Hugo Junkers (1859-1935). Der Flugzeugpionier baute 1915 das erste freitragende Ganzmetall-Flugzeug (J 1). Seinen Durchbruch als Flugzeugbauer erlebte er mit der F 13, die 1919 als weltweit erstes Verkehrsflugzeug in die Lüfte stieg. Von den vielen Flugzeugtypen der zivilen Luftfahrt, die Junkers entwickelt hat, wurden vor allem die W 33 und die Ju 52 legendär. Mit der W 33 "Bremen" gelang am 12./13. April 1928 erstmalig ein Ost-West-Flug über den Atlantik. Auch neuartige Dieselmotoren nach dem Gegenkolbenprinzip, u.a. Flugmotoren, wurden von Junkers entwickelt. Die Junkers-Motorenbau GmbH wurde zu einem der größten Betriebe in Dessau. Zu den Attraktionen, die in der Ausstellung zu sehen sind, gehört außer dem Modell der Ju 52/3m zweifellos auch der 2-Takt-Gegenkolben-Dieselmotor Jumo 205 von 1932. Dieser erste serienmäßige Flugdieselmotor der Welt hatte eine Leistung von bis zu 880 PS. Aber auch auf dem Gebiet der Wärmeaustauschtechnik ging Hugo Junkers als Pionier in die Geschichte ein. Auf der Grundlage des von ihm erfundenen Kalorimeters (Patent 1892) entwickelte er Gasbadeöfen, die als Durchlauferhitzer die Heißwasserbereitung in den Haushalten revolutionierten. – Hugo Junkers, der sich seit Ende des Ersten Weltkriegs der zivilen Luftfahrt verschrieben hatte, wollte sich 1933 nicht in die Rüstungspläne des NS-Regimes einbinden lassen. Er wurde unter unwürdigen Umständen enteignet und musste Dessau verlassen.

Die Nationalsozialisten aber bauten, unter Weiterverwendung seines Namens, die "Junkers Flugzeug- und Motorenwerke" mit massiven Rüstungsaufträgen zum Staatskonzern aus. Dessau als eines der größten Rüstungszentren in Deutschland wurde zwischen 1940 und 1945 zum Ziel von insgesamt 20 alliierten Luftangriffen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs lag die Stadt zu 80% in Schutt und Asche.

1945 war auch das Bauhaus teilweise ausgebrannt. Diese Schule des neuen Bauens war nach ihrer Vertreibung aus Weimar 1925 auf Beschluss des Gemeinderats von der Stadt Dessau übernommen worden. Das Bauhaus Dessau, dem die anhaltische Landesregierung den Titel Hochschule für Gestaltung zuerkannte, nahm bereits im Sommersemester 1925 den Unterricht auf. Der von Walter Gropius entworfene Schulneubau wurde erst 1926 bezugsfertig und am 4. Dezember feierlich eingeweiht.

Das Bauhaus suchte nach gestalterischen Wegen, den veränderten Anforderungen an das Wohnen und Arbeiten in der modernen Industriegesellschaft gerecht zu werden. Ziel war eine neue, auch die werkkünstlerischen Disziplinen (Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Handwerk) einbindende Baukunst. Der Unterricht in den Werkstätten richtete sich auf die "Durchführung praktischer Versuchsarbeit, besonders für Hausbau und Hauseinrichtung, sowie die Entwicklung von Modelltypen für Industrie und Handwerk". Auch eine Architekturabteilung wurde eingerichtet. Bis 1932 arbeitete das Bauhaus in Dessau unter seinen drei Direktoren: Walter Gropius (bis 1928), Hannes Meyer (1928-1930) und Mies van der Rohe (1930-1932), bis es von den Nationalsozialisten zum 1. Oktober 1932 in Dessau geschlossen wurde. Aber Dessau ist noch heute reich an Bauten, die zwischen 1925 und 1930 vom Bauhaus entworfen und realisiert worden sind (Bauhaus, Meisterhäuser, Kornhaus, Stahlhaus, Siedlung Dessau-Törten, Laubenganghäuser u.a.). Von ihnen sind in der Ausstellung historische Ansichten und Modelle zu sehen, aber auch etliche der am Bauhaus entwickelten Produkte, für deren Vermarktung 1925 die Bauhaus GmbH gegründet worden war, außerdem Broschüren, Werbeprospekte und weitere interessante Exponate.

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Johannbau
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mittwochs bis sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr

Ansprechpartner

Leitung: Dr. Carla Backhaus
Carla.Backhaus@dessau-rosslau.de

Mitarbeiterin Stadtgeschichte: Karin Weigt
Karin.Weigt@dessau-rosslau.de

Verwaltung: Heidi Wittig
stadtgeschichte@dessau-rosslau.de

Öffnungszeiten

Mittwoch - Sonntag, Feiertage
10.00 - 17.00 Uhr

Montag und Dienstag geschlossen

Das Museum ist im Januar und im Dezember geschlossen.

Eintrittspreise

Erwachsene:  4,50 €
Ermäßigt (bei Vorlage eines Ausweises):  3,50 €

  • Kinder und Jugendliche (6 – 16 Jahre)
  • Schüler, Azubis, Studenten, Wehr- und Zivildienstleistende
  • Schwerbeschädigte
  • Arbeitslose

Schulklassen, Kindergarten- und Hortgruppen (je Person):  1,50 €
Gruppen ab 10 Personen (je Person):  4,00 €
Familienkarte:  10,00 €
Jahreskarte:   20,00 €

Freier Eintritt (bei Vorlage eines Ausweises)

  • Begleitpersonen von Hort-, Kindergarten- und Schülergruppen
  • Sozialpass-Inhaber
  • Flüchtlinge / Jüdische Zuwanderer
  • Asylbewerber
  • Mitglieder des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt
  • Mitglieder des Deutschen Museumsbundes
  • ICOM-Mitglieder
  • bei Besitz der WelterbeCard

Führungspreise

  • Ausstellungsführungen für Gruppen (bis 20 Personen):
    (Voranmeldungen unter Tel. 0340 8003790 erforderlich)
    40,00 € (zuzügl. Eintritt pro Person)

  • Themengebundene Führung (bis 20 Personen):
    (Voranmeldungen unter Tel. 0340 8003790 erforderlich)
    40,00 € (zuzügl. Eintritt pro Person)

  • Für Schulklassen ermäßigte Gruppenführungsgebühr von 25,00 € (zuzügl. Eintritt)