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Bürokommunikation

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Bürotechnik im Wandel der Zeiten

Mit der politischen Wende und der Einheit Deutschlands vollzog sich - mehr im Stillen freilich - auch eine technische Revolution im Rathaus. Mechanische Schreibmaschinen wurden nach und nach aussortiert, Rechenmaschinen ebenso (siehe Bildleiste oben). Heute fast unvorstellbar: manch Sammlerstück von Olympia über Continental bis AEG hatte sich in den Büros nicht nur erhalten, sondern wurde bis in die beginnenden 90-er Jahre hinein auch noch genutzt. Heute sind einige wenige Exemplare immer noch vorhanden und zieren die Büroräume der Beschaffungsstelle im Rathaus.

Der erste Personalcomputer freilich wurde schon etwas eher angeschafft. Man schrieb das Jahr 1986, als der Rat der Stadt Dessau, vulgo das Rathaus, die ersten Personalcomputer "PC 1715" in Betrieb nahm. Das wurde penibel und hochoffiziell per Übernahmeprotokoll[972 kB] festgehalten. Auch ein solches Exemplar der frühen Computerära hat die turbulenten Zeitläufte überstanden und fristet nun sein Dasein im Schrank eines verantwortungsvollen Rathausmitarbeiters.

Allerdings: "Kollege Computer" arbeitete schon damals nicht fehlerfrei, wenn auch umgekehrt nicht ganz unzutreffend die Formulierung gilt: "Das größte Problem sitzt oft vor dem PC".*

Wie dem auch sei, diverse Mängel veranlassten die Verantwortlichen kein Jahr später, für einen der neuen "PC 1715" eine Verlängerung der Garantieleistungen zu beantragen. "Störungen im Laufwerk A durch Lesefehler" wurden dafür angegeben, ganze 216 Stunden soll das Gerät mithin nicht einsatzfähig gewesen sein... [2026 kB]     

* Dazu passt ganz gut das folgende Gedicht (aus: Jorg Lix, Elegien aus dem Büro, Kommunalschriften-Verlag J. Jehle München):

Elektronische Datenverarbeitung manchmal sauer

Der Mann der EDV
kennt sein Metier genau,
das heißt: ein EDVer
sieht alles viel genauer.

Er weiß von allen Programmen,
bei ihm läuft alles zusammen,
manchmal wie Milch bei Gewitter -
zuerst die Bytes, dann die Bits, dann wird's bitter.