A+ A-

Aktuelles & Termine

Startseite / Kultur & Sport / Museum für Stadtgeschichte / Aktuelles & Termine

Führungen / Veranstaltungen

Filmvorführung und Lesung „Mut, Hoffnung und Freiheit für einen halben Tag“

Der Autor Alexander K. Ammer zeigt im Rahmen der Sonderausstellung „MENSCHEN RECHT FREIHEIT PROTEST" im Museum für Stadtgeschichte Dessau (Johannbau) Originalfilmaufnahmen vom Aufstand am 17. Juni 1953 und liest aus seinem historischen Roman "Alberts Bilder bleiben".

Der Mut von Frauen und Männern wird auf Bildern sichtbar, die 70 Jahre alt sind. Sie zeigen fröhliche, ausgelassene und jubelnde Menschen in der Innenstadt von Halle. Die vielen lachenden Gesichter der Protestierenden spiegeln Hoffnung und Aufbruchstimmung wider. Es sind die einzigen professionellen Filmaufnahmen vom 17. Juni 1953, gefilmt von Albert Ammer und Jutta-Regina Lau.

Die Aufnahmen veränderten das Leben der Filmemacher für immer: Der Kameramann wurde in der DDR inhaftiert, die Bilder verschwanden.

Der Sohn der beiden Filmemacher, Alexander K. Ammer, hat die Aufnahmen wiederentdeckt. Über die Ereignisse des 17. Juni 1953 und das Leben seiner Eltern hat er den historischen Roman „Alberts Bilder bleiben" geschrieben.

Am 5. Oktober, 15 Uhr, liest der Autor im Museum für Stadtgeschichte Dessau (Johannbau) aus seinem Buch und zeigt dramatische Filmsequenzen vom Volksaufstand in der DDR. Zu sehen ist unter anderem die einzige vollständige Befreiung eines Frauengefängnisses - mutige Frauen, die hoffnungsvoll in die Kamera winken.

Die multimediale Plakatausstellung „MENSCHEN RECHT FREIHEIT PROTEST. Der Aufstand vom 17. Juni 1953 in Sachsen-Anhalt " der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur beleuchtet sie die Ereignisse an zehn Orten in Sachsen-Anhalt, darunter auch Dessau, Roßlau und Bitterfeld. Am 11.10.2023 findet eine Lehrerfortbildung statt, bei der die pädagogischen Begleitmaterialien vorgestellt werden. Interessierte Lehrkräfte können sich über ELTIS (Veranstaltungs-Nr. 23L2100065) anmelden. Die Ausstellung ist noch bis zum 15. Oktober im Museum für Stadtgeschichte Dessau (Johannbau) zu sehen.

Menschen Recht Freiheit Protest
Der Aufstand vom 17. Juni 1953 in Sachsen-Anhalt.
Eine Plakatausstellung.

Ausstellungsdauer: 08.09.2023 - 15.10.2023

Weniger als vier Jahre nach der Gründung der DDR hatten die Menschen genug von der SED-Diktatur. Genug vom Sozialismus, genug von der ineffizienten Planwirtschaft, genug von der Verstaatlichung der Industrie und der Kollektivierung von Landwirtschaft und Handwerk, genug von Verhaftungen und Repressionen. Was noch weithin unbekannt ist: Rund um den 17. Juni 1953 war nicht nur Berlin, sondern gerade auch das heutige Sachsen-Anhalt ein Zentrum von Streiks und Demonstrationen. Allein in Halle, Magdeburg, Bitterfeld und Leuna gingen Zigtausende von Menschen auf die Straße. An mehr als 240 Orten in Sachsen-Anhalt kam es zu Protesten. Die Demonstranten forderten Freiheit und Menschenrechte, das Ende der SED-Diktatur, freie Wahlen und die Deutsche Einheit. Der 17. Juni 1953 war ein Meilenstein der deutschen Demokratiegeschichte.

Die multimediale Plakatausstellung zeigt auf 25 Tafeln die Vor-, Nach- und Wirkungsgeschichte des Aufstands. Anhand von einzigartigen Fotos, Tondokumenten und Zeitzeugenberichten beleuchtet sie die Ereignisse an zehn Orten: Bitterfeld-Wolfen, Dessau, Halberstadt, Halle (Saale), Jessen (Elster), Leuna, Magdeburg, Roßlau, Schönebeck (Elbe) und Wernigerode. Die Ausstellung umfasst 135 Bilder von mehr als 50 nationalen und internationalen Leihgebern. Sie enthäl tmehr als 150 Verlinkungen zu weiterführenden Informationen, die über QR-Codes mit mobilen Endgeräten (z.B. Smartphones) abgerufen werden können. Zu der Ausstellung gibt es ein Begleitheft sowie pädagogisches Begleitmaterial. Sie kann kostenlos entliehen werden.


Dessauer Schuhmacher baut Geigen – Schenkung an das Museum für Stadtgeschichte Dessau

Dessauer Schuhmacher baut Geigen – Schenkung an das Museum für Stadtgeschichte Dessau

Ein ganz besonderes Musikinstrument wechselte letzte Woche den Besitzer und kehrte über Umwege nach Dessau zurück. Auf den ersten Blick eine einfache Geige: Der Korpus aus Riegelahorn, die Decke aus Fichtenholz, Griffbrett und Wirbel aus Ebenholz. Lediglich die F-Löcher nicht ganz so sauber ausgesägt wie bei manch anderer Geige. Doch was hatte es mit dem professionellen Herstelleretikett im Inneren des Bodens auf sich? Besitzer der Geige war Heinrich (Heinz) Oppitz, geboren 1938 in der heutigen tschechischen Gemeinde in Brniste. Gemeinsam mit seiner Familie wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg umgesiedelt und fand in dem kleinen Dorf Seegrehna (heutiger Stadtteil von Wittenberg) ein neues Zuhause. Dort bewohnte die Familie zunächst zu fünft ein Zimmer. Die Geschwister wurden eingeschult und Heinz entdeckte sein Interesse für die Musik. Irgendwann kaufte seine Mutter ihm eine Geige. Ihr Sohn besuchte in den 1950er Jahren die Musikschule in Wittenberg. Bernhard Schmidt, Direktor der Musikschule, und Vater der später weltberühmten Pianistin Annerose Schmidt (1936–2022) unterrichtete ihn. Doch sein eifriges Üben fand aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht immer den Beifall der Familie – so erinnert sich seine Schwester Erika. Nach dem Tod von Heinz Oppitz zog die Familie samt Geige in die Nähe Berlins. Dort führte das Instrument ein Schattendasein, unbeachtet und unbenutzt. „Irgendwann ist es genug mit der Gefühlsduselei“ dachte sich Heike Haedicke, Tochter des Geigenbesitzers, und fasste den Entschluss, sie zu entsorgen. Doch ihr Mann war anderer Ansicht und Dank seiner Wissbegierde kam es anders: Udo Haedicke schaute sich das Instrument nochmal genauestens an. Dabei entdeckte er das gedruckte Herstelleretikett mit der Aufschrift „Witold Czamanski, Dessau (Anhalt), Antoinettenstr. 10“; darunter die Bezeichnung „Geigen- und Celli-Bau“. In Aken aufgewachsen, war sein regionalgeschichtliches Interesse geweckt. Das Dessauer Stadtarchiv wurde um Rat gebeten. Dort fand Dr. Frank Kreißler, Leiter des Archivs, heraus, dass ab 1925 ein Schuhmacher namens Witold Czamanski unter dieser Adresse geführt wurde. Wobei es sich zweifelsfrei um den Erbauer der Geige gehandelt haben dürfte, denn 1933 tauchte Czamanski plötzlich unter derselben Adresse als Geigenbauer auf. Doch scheint er dieses Geschäft nur kurzzeitig ausgeübt zu haben, denn schon Ende der 1930er Jahre findet er nur noch als Schuhmacher Erwähnung. Warum er das Geschäft wieder aufgegeben hat, ist bislang noch unerforscht. Bislang war auch gänzlich unbekannt, dass in Dessau überhaupt Geigen gebaut wurden! So ist das Instrument zweifelsohne ein greifbares Zeugnis für die reiche und vielfältige Musikgeschichte der Stadt Dessau-Roßlau. Das erkannten auch die Besitzer. Gleich aus drei Generationen reisten sie nach Dessau und übergaben sie als Geschenk an das Museum für Stadtgeschichte Dessau. Hier wird die Geige noch bis Ende Juli in der aktuellen Sonderausstellung „Platten, Noten, Instrumente. Musikalische Geselligkeiten in Dessau“ als Neuzugang zu sehen sein. Foto „Übergabe Geige…“: Museum für Stadtgeschichte Dessau

Ausstellungstermine


Ständige Ausstellung

Schauplatz vernünftiger Menschen... - Kultur und Geschichte in Anhalt|Dessau

Interim

Meisterwerke der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau

Restaurierte Exponate aus der Eisenkunstguss-Sammlung Ewald Barth

Kontakt

Hausadresse
Museum für Stadtgeschichte Dessau
Johannbau
Schloßplatz 3a
06844 Dessau-Roßlau
0340 2209612  

Postanschrift / Museumsverwaltung
Museum für Stadtgeschichte Dessau
Törtener Straße 44
06842 Dessau-Roßlau
0340 8003790
0340 8003795
stadtgeschichte@dessau-rosslau.de

Öffnungszeiten

mittwochs bis sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr

Ansprechpartner

Leitung: Dr. Carla Backhaus
Carla.Backhaus@dessau-rosslau.de

Mitarbeiterin Stadtgeschichte: Karin Weigt
Karin.Weigt@dessau-rosslau.de

Verwaltung: Heidi Wittig
stadtgeschichte@dessau-rosslau.de